Von dem Spiel Quadropolis hatte ich zwar schon irgendwie gehört es aber es überhaupt nicht auf dem Zettel gehabt. Dafür zum Glück aber der Lars, der es dann auch zu einem unserer Spieletage mitbrachte und wir es testen konnten. Was wäre uns für ein großartiges Spiel entgangen?
Spielprinzip/Idee:
Die Spieler sind in Quadropolis Bürgermeister ihrer eigenen Städte. Doch eine moderne Stadt zu organisieren ist dabei gar nicht so leicht. In vier Runden müssen verschiedene Gebäude errichtet werden und nicht nur das, die Lage der Gebäude ist auch noch von entscheidender Bedeutung. Denn nur an der richtigen Stelle ihrer Städte können Fabriken, Hochhäuser oder Häfen ihre Wirkung am besten entfalten und vor allem neue Bürger in die Stadt locken. Nur wer seine Stadt gut aufgebaut hat und die richtige Planung und Strategie angewandt hat, um die Wünsche seiner Bürger zu erfüllen, kann der erfolgreichste Bürgermeister von Quadropolis werden.
Spielanleitung:
Das Regelheft lässt keine Fragen offen. Entsprechend schnell kann mit der ersten Partie begonnen werden, wobei sich die einfachen Regeln von Quadropolis bezahlt machen.
Infobox – Quadropolis
Autoren | François Gandon |
Grafiker | Cyrille Daujean, Sabrina Miramon |
Verlag | Days of Wonder |
Jahr | 2016 |
Thema | Städtebau, Umwelt |
Mechaniken | Karten draften, Kartenhand verwalten, Pattern Building, Sets sammeln, Tile Placement |
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Spielmaterial:
Wie von Spielen des Verlages “Days of Wonder” eigentlich nicht anders zu erwarten, kommen sie mit sehr hochwertigem Material. Einzig und allein die dünnen quadratischen Spielertableaus und Wertungshilfen sind zu bemängeln, die hätte man ruhig etwas liebevoller und dicker gestalten können. Die Bewohnermeeple und die Energietoken sehen sehr schön und hochwertig aus, auch die vielen verschiedenen Gebäudeteile sind aus stabiler, dicker Pappe wie auch das Gebäudeablagetableau und die Architektenmarker.
Hervorzuheben ist allerdings das Inlay. Hier hat man sich einmal wirklich Gedanken gemacht. So ist das Spielmaterial schnell aufgebaut, da es wunderbar in das Inlay einsortiert werden kann und nicht verrutscht. So hat man für jede Runde gleich alles zur Hand.
Spielablauf:
Quadropolis kann in einer Classic- und einer Expertenvariante gespielt werden. Neulinge und Anfänger sollten auf jeden Fall mit der Classic Variante starten, denn diese hat es schon in sich, wie wir für die Rezension auch herausfanden.
Jeder Spieler bekommt sein Stadttableau, ein Wertungstableau und die farblich passenden Architekten mit den Zahlen 1 – 4.
Die Gebäudeplättchen der passenden Runde werden gemischt und auf das Gebäudeablagetableau gelegt.
In jeder der vier zu spielenden Runden hat jeder Bürgermeister 4 Züge. Dazu wählt er immer einen Architekten von 1 bis 4 und legt ihn an eine Reihe des Gebäudetableaus, wo man ein passendes Gebäude für sich ausgemacht hat. Die Zahl gibt an, welches Plättchen man aus der Reihe bekommt, bei einer 1 das Erste aus der Reihe bei einer 2 das Zweite usw., aber auch wo es in seiner Stadt zu verbauen ist. Plättchen die mit dem Architekten mit der Nr. 1 gebaut wurden, dürfen in der eigenen Stadt auch nur in die Reihe mit der Nr. 1 gelegt werden. Hat der Spieler sich für ein Plättchen entschieden, wird nun der Stadtplaner auf die entstandene Lücke auf dem Gebäudeplateau platziert. Es darf nun kein Architekt auf die Figur des Stadtplaners zeigen, evtl. Ist man nun gezwungen einen anderen Architekten zu nehmen, um an ein begehrtes Gebäude zu kommen, muss es aber natürlich auch in eine andere Reihe auf dem eigenen Stadttableau anbauen.
Für den Bau mancher Gebäude bekommt man gleich Ressourcen dazu, wie Meeple und Energie, welche man benötigt um bestimmte Gebäude am Ende des Spieles werten lassen zu können.
Haben alle Spieler ihre 4 Architekten verwendet und die Gebäude in ihrer Stadt untergebracht wird die nächste Runde vorbereitet.
Jedes Gebäude hat bestimmte Bauvorgaben unter denen es die meisten Punkte erzielt:
- Bürgernäher erhalten SP für die Verbreitung in möglichst allen Stadtteilen
- Häfen erzielen SP gemäß ihrer Anzahl in einer Reihe oder Spalte
- Geschäfte zählen SP gemäß der Anzahl der Kunden, die sie besuchen allerdings maximal 4 pro Geschäft.
- Parks bringen SP für jedes angrenzende Hochhaus und in jedem Park kann man eine Energie ablegen.
- Fabriken erzielen SP für angrenzende Geschäfte und Häfen.
- Wohnhäuser bringen SP gemäß der erreichten Bauhöhe, denn man kann sie auch übereinander stapeln.
In der Expertenversionen werden gar 5 Runden gespielt. Hinzu kommt nun ein fünfter Architekt sowie zwei weitere Gebäudetypen, Bürogebäude und Monumente. Die Architekten werden nun nicht mehr mit der farbigen Seite gespielt, sondern alle auf die graue Rückseite gedreht, sie stehen jetzt allen Spielern zur Verfügung. Es ist nun möglich, dass ein Spieler einen Architekten mit der gleichen Zahl mehrmals pro Runde wählt, sofern dieser noch vorhanden ist. Auch das Spielertableau wird nun auf der Experten – Seite gespielt, wobei nun 5 x 5 Felder zur Bebauung zur Verfügung stehen. Damit dürfen die stapelbaren Wohnhäuser und Bürogebäude nun fünfstöckig ausgebaut werden.
Spielende:
Nach 4 Runden Bauen ist Schluss bei Quadropolis. Bevor gewertet wird, hat jeder Spieler noch die Möglichkeit, seine Ressourcen zu versetzen. Mithilfe des Punkteblockes werden nun die Ergebnisse zusammengerechnet. Für nicht eingesetzte Arbeiter und Energie gibt es jeweils einen Minuspunkt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Fazit:
Quadratisch, praktisch, fantastisch. Ein abstraktes, hirnverzwirbelndes Städtebauspiel mit tollem Material bei dem allein die Classic-Version schon viele Möglichkeiten bietet seine Stadt perfekt auszubauen.
Es ist ratsam die Classic-Version ein paarmal gespielt zu haben, um die Baubedingungen der Gebäude zu verinnerlichen, bevor man sich an die Expertenvariante von Quadropolis wagt. Das System mit dem Legezwang in die Reihe, die dem des Architekten entspricht, erfordert einiges an Gehirnschmalz. Mit dem Platzieren der Architekten werden im Laufe der Runde die Auswahlmöglichkeiten immer weiter eingeschränkt und so kann es vorkommen, das man Gebäude bekommt, die man gar nicht haben möchte oder sogar leer ausgeht. Ein sehr taktisches Bauspiel, was durch die immer verschieden ausliegenden Gebäudeplättchen auch genügend Varianz bietet.
Nach wenigen Runden ist das Spielprinzip von Quadropolis jedoch verinnerlicht und man kann sich ganz auf das Optimieren des Städtebaus konzentrieren. Dennoch bleibt die Aufgabenstellung gerade in der Expertenvariante fordernd, da die Möglichkeiten noch einmal steigen.
Die Optik ist exzellent und das Material bis auf kleine Ausnahmen sehr gut, vor allem die Meeple und Energiesteine aus Acrylglas wissen zu gefallen und sind ein Eyecatcher. Absolut gelungenes Städtebauspiel mit innovativem Baustil.
Unsere Wertungen
Gesamtwertung: | 8.3 /10.0 |
Peter | |
Was nach einem Kinderspiel aussieht, entpuppt sich schnell als technisch,taktisches Puzzelspiel mit Suchtgefahr. Für den Hobbyarchitekten (Vielspieler) genauso geeignet , wie für den Gelegenheitsspieler. Kurze und gut verständliche Regeln runden das Spiel ab Auch der Leihe denkt, er hat viel auf seinem Grundstück gebaut und hat daher sicher Spaß am Spiel. | |
Martin | |
Ein schönes Städtebauspiel mit einfachen und einsteigerfreundlichen Regeln. Etwas kniffelig ist es dann aber doch. Das kann gern wieder auf den Tisch! | |
Steffi | |
Quadratisch, schnell aufgebaut, Gehirnzellenfordernd, gut!. Tolles Städtebauspiel mit innovativem Gebäudekauf- und Auslegmechanismus, welcher immer wieder zum umplanen und reagieren fordert. Nich selten geht man einfach leer aus, oder es passt nicht wie geplant in die Stadt hinein. Sieht von außen aus wie ein Kinderspiel entpuppt sich aber als extrem forderndes Puzzle- und Optimierspiel mit hohem Frustfaktor. Achtung! Suchtgefahr!! |