Nachdem uns das Grundspiel Colt Express total überzeugt hatte, musste natürlich auch die erste Erweiterung Colt Express: Postkutsche & Pferde Rezension her.
Spielprinzip/Idee
Wir überfallen auch weiterhin als Banditen den Zug, aber zusätzlich können wir auch noch die neben dem Zug fahrende Postkutsche berauben. Auch kommen jetzt die Fahrgäste ins Spiel und können sogar als Geisel genommen werden, die uns am Ende ordentlich Lösegeld in die Kasse spielen kann. Und ein weiteres Fortbewegungsmittel kommt ins Spiel, das Pferd.
Infobox – Colt Express
Autoren | Christophe Raimbault |
Grafiker | Klemens Franz, Ian Parovel, Jordi Valbuena |
Verlag | Asmodee, Lautapelit.fi, Ludonaute, Rebel |
Jahr | 2014 |
Auszeichnungen | Spiel des Jahres 2015 |
Thema | Kämpfen, Wilder Westen, Züge |
Mechaniken | Aktion- /Bewegungsprogrammierung, Kartenhand verwalten, Gedächtnis, Modulares Spielbrett, Take That |
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1. Erweiterung: Colt Express Postkutsche und Pferde
Infobox – Colt Express: Postkutsche & Pferde
Autoren | Christophe Raimbault |
Grafiker | Klemens Franz, Jordi Valbuena |
Verlag | Ludonaute, Rebel |
Jahr | 2015 |
Thema | Kämpfen, Wilder Westen, Erweiterung, Züge |
Mechaniken | Aktion- /Bewegungsprogrammierung, Karten draften, Kartenhand verwalten, Gedächtnis, Modulares Spielbrett |
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Spielanleitung
Die 11- seitige schmale Anleitung ist übersichtlich mit vielen farbigen Beispielen gestaltet. Zudem wird jede Geiselkarte und alle neuen Ereigniskarten einzeln ausführlich erklärt. Es sollte also kein Problem sein, die verschiedenen Module der Erweiterung schnell zu verinnerlichen und mit ins Grundspiel zu integrieren.
Zusätzlich ist natürlich wieder eine Bauanleitung für die Postkutsche enthalten.
Spielmaterial
Hervor sticht natürlich wieder die 3D Postkutsche, die dem Zug in nichts nachsteht. Etwas komisch und unförmig sehen die Pferdefiguren aus, das liegt aber eher wohl daran, das der Bandit ja auch noch darauf reiten können muss.
Die Geiselkarten und die neuen Runden- bzw. Ereigniskarten sind alle graphisch schön gestaltet und von der Symbolik her wie im Grundspiel schon gewohnt, gut zu erkennen.
Auch die Whiskeyflaschen in Form von Pappmarkern sind von der gleichen Qualität wie die Beutestücke im Grundspiel, es gibt also nichts auszusetzen.
Spielablauf
Am Spielablauf ändert sich im Großen und Ganzen eigentlich nichts, es kommen nur noch nach Wunsch ein paar Module hinzu.
- Postkutsche:
Die Kutsche wird neben die Lok gestellt und eine Geldkassette sowie der Begleitschütze auf die obere Ebene der Kutsche gestellt. Sie kann vom Pferd oder von einem auf gleicher Höhe stehenden Waggon betreten werden.
Im Inneren der Postkutsche befinden sich natürlich “Passagiere”, die als Geiseln genommen werden können und am Ende Lösegeld bringen. Dies ist aber nicht immer unbedingt angenehm, denn sie können auch Nachteile mit sich bringen.Auf dem Dach der Postkutsche sitzt der Begleitschütze und bewacht die Geldkassette. Dieser verhält sich solange freundlich, bis man ihn mit einem Fausthieb der Geldkassette beraubt. Dies macht ihn derart wütend, das er auf den Zug katapultiert wird und jedem nun vorbeischauenden Banditen eine Kugel verpasst.
- Pferde:
Mit den Pferden wird am Anfang des Spieles bestimmt, wo der Bandit starten möchte. Jeder Spieler nimmt entweder die Spielfigur oder das Pferd seiner Farbe in die geschlossene Hand und streckt diese vor. Nun wird geschaut, wer wo starten möchte. Der Bandit bedeutet, das die Spielfigur in den hintersten Waggon kommt, das Pferd, das man einen Waggon weiter nach vorne reiten möchte. Dies passiert solange bis sich jeder Spieler entschieden hat. Die benutzten Pferde bleiben auf Höhe des nebenanliegenden Waggon stehen. Sie können von nun an mit der neuen Aktionskarte “Reiten” benutzt werden. Der Bandit steigt dann vom Wageninneren oder vom Dach aufs Pferd und kann 0 – 3 Felder weit reiten, muss dann aber sofort wieder absteigen und wieder aufs Dach oder Innere des Zuges.
- Whiskeyflaschen: In jeden vorhandenen Waggon kommt eine Whiskeyflasche, die wie die Beutestücke aufgehoben werden können und jederzeit im eigenen Zug eingesetzt werden können. Es gibt zwei verschiedene Arten von Whiskey: Der normale Whiskey erlaubt dem Spieler 3 Aktionskarten auf die Hand zu ziehen und gleich eine auszuspielen. Der alte Whiskey erlaubt dem Spieler 2 Aktionskarten hintereinander zu spielen.
- Die neuen Rundenkarten passen sich den neuen Erweiterungsmodulen an, z.B. ermüden die Pferde am Ende einer Runde und verschwinden.
Spielende
Das Spiel endet wie gehabt nach dem Ende der 5. Runde und die Spieler zählen ihre Beute zusammen zusätzlich dem evtl. Lösegeld für die Geiseln.
Fazit
Als Fan des Grundspiels war Postkutsche & Pferde ein Pflichtkauf für mich. Die Erweiterung macht nichts verkehrt und ergänzt das Grundspiel um einige sinnvolle und vor allem spaßige Elemente. Da wäre als erstes die Whiskeyflaschen zu nennen, denn sie verhindern mit dem “normalen” Whiskey das man beim Karten nachziehen eine Aktion verliert, was immer sehr ungünstig war. Auch der “alte” Whiskey hat so seine Reize, erlaubt er doch einen Doppelzug, man kann in dieser Runde also eine Karte mehr als die Mitspieler ausspielen. Das Spiel ändert sich durch die Erweiterung nicht grundlegend, es wird teilweise nur noch chaotischer und unabwägbarer, was ja dem Spielspaß eher entgegenkommt.
Die Pferde sind bei uns bis jetzt noch nicht wirklich zum Einsatz gekommen außer am Anfang beim Festlegen des Startplatzes seiner Figur, aber vielleicht kommt das ja in den nächsten Partien noch.
Die Geiseln sind für mich mit den Whiskeyflaschen eine sehr sinnvolle Ergänzung, kann man mit ihnen am Ende noch einiges an Beute machen, muss aber für den Rest des Spieles mit ihren Eigenheiten leben.
Auch die Einführung des Blitz Symbols auf den Rundenkarten ist eine schöne Abwechslung, müssen doch in diesem Zug alle Spieler ihre Karte gleichzeitig aussuchen und vor sich ablegen. So ist es in diesem Zug schwierig noch auf das Ausspielen der Karten der Mitspieler zu reagieren, es sei denn man weiß genau, was sie im Schilde führen.
Es wird sicherlich eine Weile dauern, bis alle neuen Elemente verinnerlicht sind, da es am Anfang doch etwas schwierig ist, die Interaktion zwischen Kutsche, Pferd und Zug immer genau im Auge zu haben. Wie komme ich jetzt dahin mit welcher Karte und dann nach oben oder nach unten, aber im Großen und Ganzen eine stimmige und passende Erweiterung des Grundspiels, denn zu jedem Western gehören Pferde und Kutschen.