Heute widme ich mich mal einem der absoluten Klassiker, das in keinem Spielehaushalt fehlen darf. Als wir noch in der Schule waren und uns regelmäßig getroffen haben, mit unserer alten Clique, haben wir Bohnanza damals Rauf und Runter gespielt und zwar viele lustige Partien hintereinander. Heute liegt es die meiste Zeit im Schrank, es ist aber immer noch da und bei einer kleinen Partie zwischendurch kommen Erinnerungen hoch. Jeder kennt Bohnanza heutzutage, es gibt auch schon viele Erweiterungen und auch eigenständige neue Spiele mit den Bohnen. Nicht vergessen darf man, das es von Uwe Rosenberg stammt, der viele andere tolle Spiele in unsere Wohnzimmer transportiert hat, allerdings auf dem etwas anspruchsvolleren und komplexeren Sektor wie z.B. Agricola, Die Glasstraße oder Le Havre. Man sollte allerdings bedenken, das das Spiel schon aus dem Jahre 1997 stammt und für damalige Verhältnisse ein richtig tolles Spiel war, was auch berechtigterweise auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres gewesen ist. So jetzt will ich aber dennoch etwas zum Spiel an sich sagen.
Spielprinzip/Idee:
Bei dem Kartenspiel Bohnanza versuchen die Spieler clever mit ihren Bohnen zu handeln, die sie auf ihren Bohnenfeldern anbauen um sie dann möglichst profitabel zu verkaufen. Dabei ist gutes Verhandlungsgeschick und immer ein Auge auf die Felder der Mitspieler gefragt.
Spielanleitung:
Die Anleitung ist in meinen Augen gut und verständlich geschrieben. Einige bemängeln, das sie die Anleitung nicht verstehen, aber sie ist gut erklärt und mit Beispielen versehen. Natürlich muss man sich auch in dieses Kartenspiel erstmal etwas hineinarbeiten und die ein oder andere Partie spielen, bevor einem die Zusammenhänge und der Mechanismus vertraut werden. Das Spiel ist im Grunde sehr eingängig.
Infobox – Bohnanza
Autoren | Uwe Rosenberg |
Grafiker | Alexander Jung |
Verlag | Lookout Games, AMIGO Spiel + Freizeit GmbH, Lautapelit.fi, Rio Grande Games, Piatnik |
Jahr | 1997 |
Thema | Kartenspiel, Landwirtschaft, Verhandlungen |
Mechaniken | Kartenhand verwalten, Sets sammeln, Handel |
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Spielmaterial:
Das Spiel besteht ausschließlich aus Karten. Diese sind aber alle lustig und im Comicstil illustriert und passen total zum Spiel. Den Namen der Bohne und die Zahlen auf den Karten kann man gut erkennen. Es macht Spaß die verschiedenen und lustigen Bohnen, von denen es einige Sorten wie Blaue Bohnen, Brechbohnen und Saubohnen zu handeln und zu tauschen.
Spielablauf:
Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spieles 2 Bohnenfelder, auf dem jeweils nur eine Bohnensorte angebaut werden darf. Zusätzlich bekommt jeder Spieler 5 Karten auf die Hand, dessen Reihenfolge aber nicht verändert werden darf beim Ziehen. die Karten dürfen also nicht sortiert werden. Der Spieler muss sich nun entscheiden ob er die Karten immer von rechts oder von links ausspielt, dieses darf er im Laufe des Spiels auch nicht ändern.
Die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel in die Mitte des Tisches.
Die verschiedenen Bohnensorten sind unterschiedlich oft im Spiel vorhanden, weswegen sie auch eine unterschiedliche Wertigkeit haben. Die Blau Bohne gibt es z.B. 20 x im Spiel, man braucht aber auch 10 Bohnen der Sorte auf seinem Feld um die Maximalausbeute von 4 Bohnentalern für sie zu bekommen. Bei der nur 8x vorhandenen “Roten Bohne” braucht man für den gleichen Lohn nur 5 der Bohnen auf seinem Feld, diese sind natürlich aber auch schwerer zu bekommen und man blockiert sich eine Weile sein Feld.
Bohnanza wird in 4 Phasen gespielt:
- Phase 1 – Bohnenkarte ausspielen: Der Spieler muss zwingend die erste seiner Bohnenkarten von der Hand anbauen, dabei ist es wichtig, das dieses wie oben schon erwähnt immer von der gleichen Seite erfolgen muss. Er darf, wenn er möchte noch eine zweite Karte anbauen. Hierbei kann es vorkommen, das die anzubauende Karte nicht mit denen auf seinen Bohnenfeldern übereinstimmt, so ist er gezwungen eines seiner Felder zu ernten, um die Karte von der Hand anbauen zu können. Dabei kann es passieren, das geerntet werden muss, ohne das er Bohnentaler dafür bekommt. Geerntet werden muss immer das Feld auf dem mehr als eine Bohnenkarte liegt, ein Feld mit einer Bohnenkarte darf nur geerntet werden, wenn auf beiden Feldern nur eine Karte liegt. Hat der Spieler keine Karten auf der Hand, was durch vorheriges Handeln vorkommen kann, entfällt diese Phase.
- Phase 2 – Handeln und Schenken: Der Spieler muss nun 2 Karten vom Nachziehstapel ziehen und sie offen vor sich auslegen. Diese Karten muss der Spieler nun irgendwie loswerden, er kann sie entweder auf eines seiner eigenen Felder anbauen oder sie mit den anderen Spielern verhandeln oder sie gar verschenken. Beim Handeln dürfen die Spieler alle Karten von der Hand verhandeln, nicht nur die die als nächstes bei ihm angebaut werden müssten.
- Phase 3 – Bohnen anbauen: Nun müssen die Spieler, die in Phase 2 erworbenen Karten sofort anbauen, sie dürfen nicht auf die Hand genommen werden, notfalls muss ein Bohnenfeld geerntet werden. Wird ein Bohnenfeld geerntet, bekommt der Spieler Bohnentaler. Diese erhält er durch das Umdrehen der Bohnenkarten, die er geradegeerntet hat. Die Bohnentaler legt er auf seinen eigenen Bohnentalerstapel, die übrigen Karten kommen auf den Ablagestapel.
- Phase 4 – Karten nachziehen: Der Spieler zieht 3 Karten vom Nachziehstapel nach und steckt sie hinter die schon vorhandenen Karten auf der Hand.
Ein zusätzliches drittes Bohnenfeld kann noch mit schon verdienten Bohnentalern gekauft werden.
Spielende:
Das Spiel endet wenn der Nachziehstapel dreimal durchgespielt wurde. Der Spieler mit den meisten Talern gewinnt das Spiel.
Fazit:
Bohnanza ist weiterhin eines der schönsten und lustigsten Kartenspiele die ich kenne. Obwohl ich es lange nicht gespielt hatte, gehört es auf jeden Fall zu meinen All – Time – Favourites. Es ist ein absoluter Klassiker und sehr kommunikativ. Bohnanza hatte damals einen absoluten Suchtfaktor, wir konnten es 10x hintereinander spielen, ohne das es uns langweilig wurde. Im Mittelpunkt steht die Interaktion mit den Mitspielern, denn nur durch cleveres Handeln und Anpreisen seiner Bohnenkarten kann man hier erfolgreich sein. Nicht selten ergeben sich lustige Tauschgeschäfte und Verhandlungsgespräche zwischen den Mitspielern, muss doch einer eine Karte unbedingt loswerden, um sie nicht selber anbauen zu müssen, der andere will sie aber eigentlich gar nicht haben, hat aber evtl. noch ein Bohnenfeld frei. Man kann sich bei diesem Spiel köstlich amüsieren. Durch geschicktes Tauschen oder Verschenken, kann man die gewünschte Reihenfolge seiner Handkarten erreichen ohne lästige Karten anbauen zu müssen. Dadurch das alle Spieler immer irgendwie am Spielgeschehen beteiligt sind, entsteht auch keine Downtime. Die Karten sind immer wieder lustig anzusehen und das Spiel eignet sich hervorragend als Einsteiger- oder Absackerspiel, nicht selten kommt nach der ersten Runde noch die zweite, dritte.……Achtung: Es besteht echte Sammel- und Suchtgefahr. Ein absoluter Dauerbrenner.….……