B‑Sieged ist ein Spiel was mich schon lange Zeit gereizt hatte, einfach weil es cool aussah und ich schon immer mal ein Tower – Defense – Spiel ausprobieren sollte. Das Spiel wurde erfolgreich in einer Kickstarter Kampagne gefördert und ist von den Meistern der Miniaturen “Cool Mini or Not”. Alleine das macht es schon interessant, doch leider gibt es das bis jetzt nur auf Englisch, auch das sollte Dank unseres Super – Regelübersetzers Martin kein Problem sein. Das eigentliche Problem lag am Preis, für ein Spiel, wo ich nicht wusste, ob es sich lohnen würde. So passte es ganz gut, das ich es vor kurzem relativ günstig mit einem anderen Spiel zusammen bei Facebook ergattern konnte.
Spielidee/Prinzip
Die Spielidee hinter B‑Sieged ist ganz einfach. Die Spieler versuchen zusammen in diesem sogenannten Tower – Defense – Spiel ihre Zitadelle gegen die anrennenden Horden von Monstern zu verteidigen. Gleichzeitig müssen sie noch dafür sorgen, das der ausgesandte Bote unbeschadet zu seinem Ziel gelangt und den Weg ebenso wieder zurück in die Zitadelle findet.
Doch das hört sich leichter an, als getan. Denn natürlich bewegen sich manche Monster jede Runde von Zone zu Zone immer weiter auf die Burg zu. Andere bleiben eher im Hintergrund und schleudern Steine um die Gebäude innerhalb der Burg zu zerstören.
Doch diese Gebäude sind wichtig für die Helden. Hier bekommen sie Nahrung, Geld, Ausrüstung und Waffen, mit denen sie sich den Monstern stellen. Werden die Helden es schaffen, den einfallenden Horden Herr zu werden, oder wird die Burg von Monstern überrannt und in Schutt und Asche gelegt?
Spielanleitung
Die Anleitung ist wie von CMON nicht anders gewohnt, sehr detailreich und vor allem mit vielen bebilderten Beispielen versehen. Sie ist gut strukturiert und man findet sich für zurecht, weiß schnell wo man nachschlagen muss. Alle einzelnen Phasen und Runde sind sehr ausführlich beschrieben.
Infobox – B‑Sieged: Sons of the Abyss
Autoren | Víctor Fernández, Gorka Mata, Sergi Solé Pascual |
Grafiker | Enrique Fernández Peláez |
Verlag | CMON Limited |
Jahr | 2016 |
Thema | Fantasy, Miniaturen |
Mechaniken | Kooperatives Spiel, Würfel, Rasterbewegung |
Du planst “B‑Sieged: Sons of the Abyss” zu kaufen?
Dann unterstütze uns doch bitte:
Spielmaterial
Die Figuren sind top, doch sieht man das B‑Sieged eines der früheren CMON – Kickstarterspiele war, denn die Miniaturen werden von Spiel zu Spiel besser. Die Spielbretter sind aus dicker, stabiler Pappe haben jedoch leider die Eigenschaft sich zu wölben, was teilweise so extrem ist, das alle Sachen verrutschen.
Die Heldenpappkarten sind toll gezeichnet, hätten aber durchaus etwas dicker sein können, siehe Zombicide und Co. Ansonsten die Marker sind auch aus stabiler, dicker Pappe und die Karten toll gezeichnet, die Symbolik gut erkennbar.
Spielablauf
Der Spielplan wird aus fünf viereckigen Pappteilen zusammengesetzt, in die Mitte kommt immer die Burg. Die anderen vier Teile werden in allen vier Himmelrichtungen um die Burg herum aufgebaut und stellen die Aufmarschzonen der Monster da. Jeder Spieler wählt einen Helden und bekommt die Figur und den Charakterbogen zugeteilt. Sie unterscheiden sich dabei aber nicht groß, jeder hat die gleiche Anzahl Aktionen und auch die gleiche Stärke bzw. Lebenspunkte.
Jede Runde wird in 3 Phasen gespielt:
- Setup – Phase: Der Zeitmarker wird ein Feld weitergerückt. Die aktive Ereigniskarte wird abgeworfen und eine neue gezogen. Als nächstes wird der Bote bewegt. Er muss einmal aus der Zitadelle heraus bis in Reihe 3 und wieder zurück gebracht werden. Macht er auf seiner Reise Bekanntschaft mit einem oder mehreren Monstern stirbt er (die Helden können einen zweiten Boten schicken, sollte dieser jedoch auch sterben, ist das Spiel verloren).Nun werden noch die Gegner gespawned. Hierfür wird nun für jeden Spawn – Punkt einer Zone der Brutwürfel geworfen, die Kreaturenkarten und Miniaturen verteilt. Es gibt Standard- und Elitemonster.
Pro Himmelsrichtung wird nun gewürfelt, welche Monster auftauchen. Die Gegner starten immer in Reihe 3 des jeweiligen Plans der Himmelsrichtung. In dem Spiel gibt es 3 verschiedene Monsterarten:
- Krohns: ein normaler “Fußsoldat” der bis Reihe 1 vorrücken kann und die Burg direkt bedrohen kann. Sie sind gefährlich, denn wenn sie die Burgmauer betreten, beenden sie das Spiel.
- Gargohs: einen “Bogenschützen” der bis Reihe 2 vorrückt. Sie betreten weder die Burg noch beschädigen sie Gebäude, aber sie verursachen massiven Schaden gegen die Helden eines Quadranten.
- Mölens: eine Art “Granatwerfer”, der immer von Reihe 3 angreift. Sie sind allerdings sehr gefährlich, das sie die Gebäude in der Burg beschädigen können und sie für die Helden unbrauchbar machen. Diese müssen dann erst repariert werden, sind zu viele Gebäude beschädigt, verlieren die Helden das Spiel.
Heldenphase: Die Helden sind reihum am Zug und haben jeweils 3 Aktionen.
- Sie können Ausrüstungskarten kaufen: Dafür müssen sie sich in den jeweiligen Gebäuden befinden. Es können Nahrung, Gold und neue Fähigkeiten erworben werden. Hierfür wird eine Aktion verwendet. Das Gebäude darf in einem Zug nicht zweimal hintereinander genutzt werden und es dürfen nicht zwei Helden gleichzeitig an einem Gebäude sein.
- Das Katapult abfeuern: Mit dem Katapult kann massiver Schaden in Reihe 3 verursacht werden und nur dort, allerdings hängt hier viel vom Würfelglück der Helden ab.
- Von den Mauern angreifen: Hier können die angreifenden “Fußsoldaten” angegriffen und beseitigt werden.
- Ein beschädigtes Gebäude reparieren: Ein Gebäude ist bei einem ersten Treffer beschädigt, beim zweiten zerstört. Dies gilt es zu vermeiden. Der Held muss eine Aktion ausgeben und 2 Gold bezahlen und sich auf dem entsprechenden Gebäude befinden. Er erhält hierfür 2 Moralpunkte.
- Ausrüstungskarten tauschen: Hier können Ausrüstungskarten unter den Helden getauscht werden. Der aktive Held muss hierfür eine Aktion ausgeben.
Eine kurze Beschreibung der Gebäude:
Taverne: Die Tavernenkarten helfen, mittels Fallen oder unerwarteten Verbündeten , die Monster an ihrem Fortschreiten zu hindern.
Schmuggler: Hier kann der Held würfeln und erhält zufällig anhand des Ergebnisses Geld, neue Ausrüstungskarten und ähnliches.
Scheune: Hier bekommt der Held Nahrung anhand des Nahrungswürfels.
Waffenkammer: Wie typisch für eine Waffenkammer bekommt der Held hier Waffen, Schilde und andere essentiell wichtige Utensilien um die Horden zurück zuschlagen.
Kloster: Hier lassen sich neben dem Erhalt von göttlichem Beistand und Nahrung auch neue Fähigkeiten erlernen.
Markt: Die Marktkarten geben dem Helden verschiedene Gegenstände, von Goldstücken und Nahrung bis hin zu Ausrüstungskarten.
Zaubererturm: Überraschenderweise gibt es hier Zaubersprüche zu erhalten.
Palast: Hier kann man mittels eines Würfels Geld bekommen.
Nun kommen die Monster an die Reihe. Die Aktionen wie Angreifen- und Bewegen werden automatisch in einer festgelegten Reihenfolge abgearbeitet. Treffer passieren automatisch, es muss nicht gewürfelt werden. Die Lebenspunkte der Helden werden gegen die Anzahl der Monster (Schaden) gerechnet.
Während der Monsterphase muss jeder Gegner eine Aktion ausführen: Angreifen- oder Bewegen. Hier treten auch eventuell gelegte Fallen der Helden (Taktikkarten) in Aktion.
Saisonphase: Das Spiel besteht aus 4 Runden a 3 Phasen. Am Ende der dritten Phase kommt es jeweils zu einer Art Versorgungsphase. Jeder Held muss 2 Nahrung bezahlen, kann er das nicht, stirbt er. Es werden 3 neue Monsterkarten aufgedeckt und gegen die alten ausgetauscht. Die Ausrüstungskarten werden aufgefüllt.
Das Spiel kann in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gespielt werden.
Spielende
- Die Spieler gewinnen das Spiel als Team, wenn der Bote es schafft das Spielfeld zu verlassen und zur Zitadelle zurückzukehren vor Ende der 12. Runde und noch mindestens ein Held am Leben ist.
Die Spieler verlieren das Spiel:
- Wenn der Bote nicht bis zur 12. Runde zur Zitadelle zurückgekehrt ist.
- Wenn der Avatar oder eine Krohn-Einheit in die Zitadelle eindringt.
- Der zweite Bote stirbt.
- Wenn alle Helden zur gleichen Zeit tot sind.
- Wenn 5 oder mehr Gebäude in der Zitadelle zerstört sind.
Fazit
B – Sieged ist ein knüppelhartes, durchaus frustrierendes Tower – Defense – Spiel. Hier geht es vor allem darum die Aktionen der Helden möglichst effizient zu koordinieren und sich viel zu besprechen.
Besonders Aufpassen sollte man beim Benutzen der Gebäude in der Zitadelle. Hier ist die Reihenfolge sehr wichtig, denn bleibt ein Held auf einem Gebäude am Ende seines Zuges stehen, ist sie für den anderen die Runde nicht nutzbar. Man sollte also darauf achten, seine Aktionen möglichst gut nutzen zu können. Hier kommt es auch sehr darauf an zu überlegen, was als nächstes passieren kann und welche Monster wann wie gefährlich werden können um diese entsprechend abzuwehren.
Zu alledem muss man sich auch noch um den Boten sorgen und für ihn den Weg frei machen. Alle Monster auf dem Spielbrett zu besiegen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Karten sind dazu äußerst wichtig und notwendig und man sollte ihre Wirkungen gut kennen um sie sinnvoll und effektiv nutzen zu können. Wer nichts dagegen hat, mehrmals in Folge zu verlieren, seine Spielweise dann zu optimieren, der wird mit dem Spiel seine Freude haben.
Bei uns war dies leider nicht der Fall und wir sind absolute Viel- und Expertenspieler, bevor bei uns ein Spiel verkauft wird, da muss schon einiges daneben gelaufen sein. Ja und auch wir wissen das man hier viel ausprobieren und optimieren muss, aber für mich wirkt das alles zu zufällig und man kann kaum einmal durchatmen, man kann nur reagieren nicht agieren. Wir haben in allen möglichen Besetzungen es nicht geschafft zu gewinnen, entweder kurz bevor der Bote im Ziel war oder die Monster in die Zitadelle gestürmt sind.
Es ist zwar gut, wenn ein Spiel fordernd und schwer ist, aber dies ist eine Nummer zu hoch, außerdem durch die Würfel in der Zitadelle total glückslastig. Würfele ich nur eine Nahrung, war die Aktion fast umsonst, bekomme ich schlechte Karten, bringen sie mich nicht weiter. Klar kann ich meine Würfelwürfe beeinflussen, aber auch nur ein bisschen.
Das Spielprinzip an sich gefällt mir gut und ich habe mich vorher ordentlich über das Spiel informiert, aber da gibt es bessere Spiele, vielleicht sind wir auch einfach nur zu blöd dafür, mag sein. Schade, Schade, Schade.
Servus!! Ihr habt geschrieben: Dank unseres Super – Regelübersetzers Martin – hat er das vielleicht auch noch schriftlich?? hab mir das Spiel jetzt gekauft, aber in unserer Runde sind nicht alle auf gutem Fuß mit Englisch 🙂
Hmm, da muß ich mal schauen, ob ich das hier noch habe (oder ob ich es auch niedergeschrieben habe…) . 🙂