Einleitung
Auf das Spiel Adrenalin bin ich bei der Vorbereitung auf die SPIEL 2016 aufmerksam geworden. Denn in der Brettspielcommunity, sei es in Videos oder auch Blogs und Internetseiten, hatte es einen kleinen Hype ausgelöst.
Angesprochen hatte mich schon allein das toll gestaltete Cover des Spiels und natürlich das Thema: Ein Ballerspiel in Brettspielformat, eigentlich genau das Richtige für mich. Aber das alleine reicht ja eigentlich nicht für eine Kaufentscheidung, oder doch? Auf der Messe waren die eigentlich zahlreich vorhandenen Tische an den ersten Tagen Messe immer belegt.
Am Sonntag wo wir noch eine kurze Stipvisite gemacht hatten, hätten wir die Möglichkeit eines Probespiels gehabt, doch war bei meinen Mitstreitern leider die Luft schon etwas raus und man wollte lieber nach Hause gehen anstatt noch eine Partei zu wagen. Nun gut, so konnte ich mich nicht selber von der Qualität des Spieles überzeugen, also nicht entscheiden ob es etwas für unsere Runde ist oder nicht. So dauerte es bis zum Ende des Jahres mir das Spiel wieder in Augenschein trat. Beim Stöbern auf Fantasywelt.de sprang es mich fast an und es war auch im Gegensatz zu einigen anderen Brettspielgeschäften sogar lieferbar. Also schmiss ich mich ins kalte Wasser und bestellte es sofort. Heute an Martins Nachgeburtstagsfeier haben wir es nun endlich zu viert einmal spielen können.
Spielprinzip/Idee
Ein zerstörerischer Krieg in der Zukunft hat die Menschheit in Fraktionen geteilt. Da sich der Konflikt nie beilegen ließ, verlagerte man den Krieg in die Arena und erschuf einen neuen Blutsport: Das Adreanalin-Turnier. Jede Fraktion schickt ihren besten Kämpfer ins Rennen um die meisten Punkte einzuheimsen und somit die Arena als Champion zu verlassen.
Adrenalin ist ein Ballerspiel im Brettspielformat. Die Spieler laufen durch die Arena, sammeln ausgefallene Waffen, Powerups und ballern was das Zeug hält um ihren Mitspielern möglichst viel Schaden zuzufügen. Wer übrigens angeschossen wird, dem verhilft das namens gebende Andrenalin zu Höchstleistungen
Was soll man dazu sagen: Rumlaufen, Wumme laden und auf alles schießen was sich bewegt. Sehr schön.
Infobox – Adrenalin
Autoren | Filip Neduk |
Grafiker | Jakub Politzer |
Verlag | Heidelberger Spieleverlag, CGE, IELLO, Czech Games Edition |
Jahr | 2016 |
Thema | Kämpfen, Science Fiction, Miniaturen |
Mechaniken | Action Point Allowance System, Gebietskontrolle, Gebietsbewegung |
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Spielanleitung
Ich muss sagen, diese Anleitung liest man sich gerne mal durch, denn sie ist unheimlich lustig und originell geschrieben. Manche Abschnitte lassen sich gar nicht lesen, da sie mit einem anderen Text überschrieben sind will einem der Autor doch erzählen, das die Dinge die sich dort drunter verbergen, für dieses Spiel nicht von Bedeutung sind. Dabei ist sie aber auch verständlich geschrieben und gut strukturiert. Auch ist sie schön bebildert und auch in einer angemessenen Schriftgröße gehalten. Positiv auch zu erwähnen, das es noch eine Extraregel gibt, in der die ganzen Waffen und ihre Funktionen ausführlich erklärt werden. So kann das Waffenglossar immer mal zwischen den Spielern wandern und jeder kann nachlesen, welche Waffe, die gerade ausliegt, einem am Meisten zusagt.
Downloads
Die Regeln, als auch die Waffenübersicht, findet ihr bei den CGE Downloads oder auch hier bei uns:
Adrenalin Regeln (pdf, deutsch)
Adrenalin Waffenübersicht (pdf, deutsch)
Spielmaterial
Die Spielfiguren sind aus Plastik und mit ihrer Größe und den knalligen Farben ein absoluter Hingucker.
Die Waffenkarten und die Power- Up Karten sind ebenfalls schön bunt und schön gestaltet und haben eine angenehme Größe.
Die Munitionswürfel und die Totenschädel sind ebenfalls von guter Qualität und in transparentem Plastik gehalten. Auch die Treffermarker, kleine “Kristallschädel” sind aus dem gleichen Material und haben eine angenehme Größe.
Spielerboards, Munitionsmarker und Siegpunktchips sind aus dicker Pappe und erscheinen sehr stabil.
Einzig allein das Spielbrett ist relativ schlicht, aber dennoch knallig gehalten, doch darauf kommt es in diesem Spiel auch nicht an. Die Qualität ist in Ordnung.
Spielablauf
Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt sich die dazugehörigen Spielerboards, Treffermarker und seine Figur sowie die Munitionsmarker.
Nun wird die Startposition der Spielfiguren ausgewählt. Adrenalin wird in Runden gespielt in der jeder Spieler 2 Aktionen ausführen kann, wobei auch zweimal die gleiche gewählt werden kann.
Folgende Aktionen stehen den Spielern in ihrem Zug zur Verfügung:
- Seine Figur bis zu drei Felder bewegen.
- Sich bis zu einem Feld zu bewegen und zu interagieren (Hat der Spieler 3 Schaden erlitten kann er sich bis zu zwei Felder bewegen)
- Eine Waffe abfeuern (ab sechs Schaden könnte man sich vorher noch ein Feld bewegen)
Am Ende des Zuges und nur dann, können die abgefeuerten Waffen nachgeladen werden. Dafür müssen Munitionswürfel in der Anzahl und Farbe abgegeben werden, wie auf der Karte angegeben.
Nun werden noch die eventuellen Tode abgehandelt und die Siegpunktchips verteilt und schon ist der nächste Spieler an der Reihe.
Der Spieler hat die Möglichkeit während seines Zuges zu interagieren. Dies bedeutet das man an einem Terminal eine Waffe kauft oder Munition aufsammelt.
Die Waffen in Adrenalin haben die unterschiedlichsten Eigenschaften, die auf den Karten jeweils angegeben sind. Falls dennoch Unklarheiten bestehen sollten können diese mit dem Waffenhandbuch geklärt werden. Durch das Abfeuern der Waffe erhalten die Spieler in Sichtlinie Schaden in unterschiedlicher Stärke. Eigene Schadensmarker auf den Spielerboards der Mitspieler markieren den angerichteten Schaden.
Hat ein Spieler mehr als 10 Schadensmarker erhalten, stirbt er und es gibt einen Respawn. Hierfür sind dann die Farbe und Anzahl der Schadensmarker auf den Spielerboards wichtig. Hier gilt, wer am meisten Schaden angerichtet hat, bekommt die meisten Punkte. Nach der Wertung bekommt der verstorbene Spieler noch eines der Totenschädel auf sein Spielerboard gelegt. Von nun an gibt es beim erneuten Ableben dieses Spielers weniger Punkte. An die Stelle des Totenschädels auf dem Spielplan kommt nun ein oder manchmal auch zwei Schadensmarker des Spielers, der den Tod verursacht hat. Am Ende gibt es auch hierfür eine Mehrheitenwertung. Anschließend kehrt der verstorbene Spieler wieder aufs Spielfeld zurück.
Es gibt auch noch weitere Spielmodi, die beispielsweise Geschütztürme beinhalten, einen Bot für den Zweispieler Modus oder auch eine Art von “Capture the flag” Modus – Abwechslung ist also auch noch gegeben.
Spielende
Nachdem der letzte Totenschädel vom Spielfeld entfernt wurde, folgt noch eine letzte Runde, in der es noch ein finales Gemetzel gibt. Ist auch diese Runde abgeschlossen, werden die Tableaus noch einmal gewertet. Nun gibt es noch die Wertung für die Tötungen. Die Spieler zählen die Werte ihrer Siegpunktchips, der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt den Blutrausch.
Vorausgesetzt, man spielt nicht einen der alternativen Spielmodi, die wiederum in alternativen Endszenarien münden.
Fazit
Adrenalin ist ein äußerst simpel gehaltenes Spiel, was aber durch einige Faktoren doch ein bißchen an spielerischer Tiefe gewinnt. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Waffen und ihre Power – Ups und die ewig knappe Munition lassen die Gehirnzellen doch das eine oder andere Mal rauchen. Den oft fehlt zum Laden der Waffe am Ende des Zuges der passende farbige Munitionswürfel, oder es fehlt die richtige Farbe um die Extrafunktion der Waffe zu benutzen. So schafft es das Spiel das Gefühl eines Egoshooters geschickt auf das Brett zu übertragen, das einzige was noch fehlt sind die Medipacks.….…..Es spielt sich sehr dynamisch, schnell und es ist vor allem unheimlich spannend. Und man ist tatsächlich persönlich beleidigt, wenn man von einem Mitspieler niedergestreckt wird. Da hilft nur eins: Rache. Doch ein Jagen nach einem Spieler ist anfangs zwar noch lukrativ, bringt später aber immer weniger Punkte. Also muss schon genau überlegt sein, auf wen man seine spärliche Munition abfeuert. Eine ausgeglichene Mischung hilft da meist am Besten weiter. Das hier niemand ausscheiden kann, sondern man immer wieder zurückkommt, macht Adrenalin zu einem gelungenen, kurzweiligen und explosiven Spiel was die Anschaffung auf jeden Fall Wert ist.
Unsere Wertungen
Gesamtwertung: | 9.0 /10.0 |
Martin | |
Witziges und schnelles Ballerspiel auf dem Tisch, empfehlenswert! Man übernimmt die Geschicke seines Helden (Roboter, Echse,…) und bewegt sich damit auf der Karte, sammelt obkure Waffen und Powerups ein und muß seine Gegner vom Feld pusten. Dabei sollte man seinen Schaden aber gut verteilen – das gibt mehr Punkte, als sich auf einen einzelnen Gegner ‘einzuschiessen’, denn mit jedem Tod sinkt der ‘Wert’ des Opfers. Einfach nur schnell und bunt. | |
Steffi | |
Adrenalin ist ein spannendes, explosives und sehr dynamisches flottes Spiel. Ein Egoshooter in Brettspielumsetzung, der erstaunlich gut gelungen ist. Waffe laden, rumlaufen und auf alles schießen was sich bewegt. Nur bleibt eine Frage offen: ‘Wo zum Teufel ist mein Medi – Pack?’. Macht unheimlich Laune und spielt sich sehr flüssig und kurzweilig. Und alles was man will, ist wenn man denn einmal von seinem Mitspieler getroffen oder gar getötet wurde ist Rache. Das nimmt man dann doch schon persönlich. | |
Peter | |
Ein schönes Spiel nach meinem Geschmack. Den anderen mit der richtigen Waffe die Hölle heiß machen. Ein super Absacker oder man spielt eine Runde nach der anderen |