Spiel 2016 Essen Bericht – Anreise

Mittwoch 12.10.16

Um 06 Uhr riss uns der Wecker aus einem unru­hi­gen Schlaf – die Spiel 2016 war­te­te auf uns. Die Tasche hat­ten wir ges­tern schon soweit gepackt, so muss­te nun nur noch der Rest dazu­ge­legt wer­den. Kul­tur­ta­sche, Hand­tü­cher, Elek­tro­nik waren schnell ver­staut. Nach einem kur­zen Früh­stück ging es mit Ruck­sack, Rei­se­ta­sche, Foto­ap­pa­rat und ein paar schon geöff­ne­ten Lebens­mit­teln los. Mar­tin hol­te schon ein­mal das Auto, wäh­rend Stef­fi die Sachen vor der Haus­tür bewach­te und noch mit der Fla­schen­ta­sche und ein paar Geträn­ken bewaff­net aus dem Kel­ler kam.

Nach­dem das Auto vor­fuhr wur­de schnell ein­ge­la­den und wie ver­ab­re­det waren wir um kurz vor 06:30 Uhr schon bei Peter & Con­s­tance, die auch schon bald mit aller­lei Gepäck aus der Türe kamen. Nun wur­den die Sachen im grö­ße­ren Auto ver­staut, sowie die wich­ti­ge Dach­kis­te auf dem Dach­ge­päck­trä­ger mon­tiert. Die Mon­ta­ge hat­ten wir glück­li­cher­wei­se schon am Sams­tag zuvor vor­ge­nom­men, denn das Anbrin­gen des Gepäck­trä­gers gestal­te­te sich schwie­ri­ger als gedacht und nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Gut das wir auf Peter gehört hat­ten und es nicht erst heu­te mor­gen vor­her pro­biert hät­ten, das wäre total in die Hose gegangen.

So konn­ten wir nun bequem und alle gut gelaunt die Rei­se nach Essen antre­ten. Um 0700 fuh­ren wir wie geplant los. Unter­wegs mach­ten wir gegen kurz nach 08:00 Uhr an einem Auto­hof eine Früh­stücks- und Pin­kel­pau­se. Direkt neben uns park­te ein Auto, des­sen Insas­sen auch ein Spie­le-Shirt anhat­ten. Peter sprach sie kur­zer­hand an und natür­lich waren sie auch auf dem Weg nach Essen zur Spiel. Wie klein die Welt doch ist.

Trotz Berufs­ver­kehr kamen wir sehr gut vor­an, sodaß wir schon um kurz nach 10:00 Uhr in Essen an unse­rem ers­ten Ziel der Tour anka­men: der Zeche Zoll­ver­ein. Wir hat­ten uns im Vor­feld schon ent­schie­den heu­te ein biß­chen Kul­tur­pro­gramm zu machen und uns 2 Füh­run­gen anzu­schau­en, die zeit­lich pas­sen müss­ten. Die ers­te soll­te um 11 Uhr star­ten, sodaß wir noch genug Zeit hat­ten. Aller­dings konn­ten wir den ers­ten Park­platz nicht nut­zen, da man auf die freie Flä­che komi­scher­wei­se nur mit Autos unter 2m Höhe fah­ren durf­te. Nun gut, dann nah­men wir eben den nächs­ten. Hier gab es kei­ne Beschränkung.

Der Ruck­sack samt Foto­ap­pa­rat wur­de geschul­tert und so ging es zum Ticket­ver­kauf ins Ruhr­mu­se­um. Hier konn­ten wir gleich die Kar­ten für bei­de Füh­run­gen lösen. Nun hat­ten wir noch etwas Zeit, die wir mit einem Gang auf die Toi­let­te und dem Besuch des Muse­ums­shop verbrachten.

Kohlenwäsche

Pünkt­lich erschien unser “Kum­pel” am “wei­ßen Möbel” und die Füh­rung begann. Zuerst betra­ten wir einen alten Bun­ker­raum, in dem ver­schie­dens­te Expo­na­te aus der Zeit des Berg­baus aus­ge­stellt waren. Unser Füh­rer erzähl­te von sei­nen 35 Arbeits­jah­ren, die er unter Tage ver­bracht hat­te und spick­te die Gerä­te und Fotos mit Infor­ma­tio­nen und per­sön­li­chen Anek­do­ten. Im Anschluss lie­fen wir zur Koh­len­wa­sche­rei und stie­gen dort etli­che Stock­wer­ke nach oben. Dort konn­ten wir uns einen Ein­druck vom Ablauf und der gesam­ten Logis­tik ver­schaf­fen. Von Loh­ren aus­ge­kippt, wur­de die Koh­le bei­spiels­wei­se durch ein Was­ser­bad vom “Berg” getrennt und im Anschluss nach Nuß­grö­ße sor­tiert. Teil­wei­se ist dies har­te Hand­ar­beit gewesen.

Ins­ge­samt eine inter­es­san­te Tour durch den gro­ßen Wäsche­teil der Indus­trie­an­la­ge. Welch ein Auf­wand dort betrie­ben wur­de und welch wid­ri­gen Arbeits­be­din­gun­gen dort geherrscht haben – das wur­de dann doch sehr deutlich.

Wie­der unten ange­kom­men, ende­te unse­re Füh­rung dann auch nach in etwa 2h Stun­den dau­er. Da es auf dem Weg doch recht frisch war, fro­ren wir alle etwas und beka­men von unse­rem Füh­rer im Anschluss noch dem Tipp, oben doch etwas war­mes zu Essen. Kar­tof­fel­sa­lat, Würst­chen und ein heis­ses Bröt­chen lies­sen uns dann wie­der auf­tau­en, bevor wir uns auf den Weg zur Koke­rei mach­ten, wo unse­re nächs­te Füh­rung auf uns wartete.

Ein klei­ner Spa­zier­gang über das (grü­ne) Zechen­ge­län­de spä­ter, erreich­ten wir unser Ziel ohne Umschwei­fe. Zuerst wuss­ten wir nicht recht, wo die Füh­rung star­ten soll­te, fan­den wir als­bald das klei­ne Infor­ma­ti­ons­ki­osk – wo wir dann auch noch eini­ge Minu­ten warteten.

Kokerei

Es woll­ten so vie­le die Füh­rung besu­chen, so das wir zwei Füh­rer beka­men, die sich die Gäs­te auf­teil­ten. Schon begann es und zwar mit Che­mie! Was ist Koh­len­stoff? Koh­le? CO4? Oxi­da­ti­on? Kurz gesagt, wer­den bei 900‑1600 Grad Cel­si­us die flüch­ti­gen Bestand­tei­le aus der Koh­le gelöst und übrig bleibt nahe­zu rei­ner Koh­len­stoff. Sehr span­nend, was der gute Mann von der “Wei­ßen Sei­te” so alles über den Her­stel­lungs­pro­zess der Koke­rei zu erzäh­len hat­te. Die Koke­rei ist näm­lich umgangs­sprach­lich in eine “Schwar­ze Sei­te”, die mit der Koks­pro­duk­ti­on und Vor­brei­tung an sich beschäf­tigt ist und in eine “Wei­ße Sei­te”, die sich mit den neben­her anfal­len­den Stof­fen wie (Heiz-)Gasen oder Flüs­sig­kei­ten beschäf­tigt. Letz­te­re wer­den bei­spiels­wei­se von der Che­mi­schen Indus­trie benötigt.

Im Lau­fe der Erzäh­lun­gen stie­gen wir bis auf das Dach der Koke­rei hin­auf. Von oben hat­ten wir einen tol­len Blick über die gesam­te Anla­ge mit ihren Öfen und Bun­kern und die umge­ben­de Land­schaft. Selbst eine Lösch­wol­ke einer ent­fern­ten und noch akti­ven Koke­rei konn­ten wir von dort pri­ma sehen.

Zeche Zollverein
Zeche Zoll­ver­ein

Hin­ab ging es durch die Koh­le­bun­ker, in denen die Mischun­gen für das Koks auf­be­wahrt wur­de wie­der hin­un­ter bis in die Brenn­kam­mern, wo der Koks tat­säch­lich her­ge­stellt wur­de. Die “Kacheln” inner­halb eines sol­ches Ofens, von denen es unzäh­li­ge gab, sind sehr hit­ze­emp­find­lich. Des­halb muß eine Koke­rei auch 247 in Betrieb sein, denn soll­te die Tem­pe­ra­tur ein­mal unter 600 Grad fal­len, sprin­gen die Scha­mott-Kacheln und im Grun­de kann dann der gan­ze Ofen neu gebaut wer­den. Daher gab es auch gro­ße Lager­flä­chen für Koh­le, um auch Fei­er­ta­ge und Wochen­en­den, die Lie­fer­frei waren, über­brü­cken zu können.

Eine rie­si­ge Maschi­ne­rie, Wahnsinn.

Ins­ge­samt haben wir die 2h Füh­rung dann doch über­zo­gen, so das wir spä­ter als gedacht wie­der bei unse­rem Fahr­zeug zurück waren.

Domizil

Nun soll­te es aber zu unse­rer Feri­en­woh­nung gehen, die sich in Gel­sen­kir­chen befin­den soll­te. Die erreich­ten wir dann gegen 17:30. Dort wur­den wir schon freund­lich von unse­ren Ver­mie­tern emp­fan­gen, die direkt unter uns wohnten.

Eine toll ein­ge­rich­te­te Woh­nung erwar­te­te uns. Es war alles vor­han­den, was wir benö­tig­ten. Eine klei­ne Küche, gro­ßes Wohn­zim­mer mit Schlaf­couch und Fern­se­her sowie gro­ßem Ess- und Spie­le­tisch, ein Schlaf­zim­mer und ein schö­nes Bad. Viel Info­ma­ti­ons­ma­te­ri­al lag aus, vie­le Bücher, DVD’s und auch Spie­le waren vor­han­den, in der Küche und im Bad fehl­te es an nichts. Wir waren begeistert.

Nun woll­ten wir aber noch eben fürs Abend­essen und für die nächs­ten Tage Geträn­ke, Wurst, Käse und Knab­ber- sowie Süß­kram ein­kau­fen. Dies taten wir in einem REWE mit dem Auto. Hier fan­den wir alles, was wir fürs ers­te benö­tig­ten und so ging es wie­der zurück in die Wohnung.

Kur­zer­hand wur­de für jeden ein Minu­ten­steak gebra­ten, ein Salat zube­rei­tet und der Abend­brot­tisch gedeckt. So ließ es sich leben. Es hat uns super geschmeckt und wir haben es uns gut gehen las­sen, natür­lich mit einem Glas Sekt ange­sto­ßen, wel­chen wir von den Ver­mie­tern geschenkt bekom­men hat­ten. Vie­len Dank dafür noch einmal.

SektIm Anschluß waren wir alle von dem lan­gen Tag erschos­sen, eini­ge dusch­ten noch und dann ging es doch recht zei­tig in die Federn, denn mor­gen früh soll­te sie nun end­lich star­ten, die SPIEL 2016, so fie­len uns die Augen vol­ler Vor­freu­de zu. Mehr gibts in Teil 2 – da dann natür­lich auch mit SPIELEN 😉 .

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