Durch eine meiner vielen Facebook – Gruppen um und über Brettspiele bin ich auf den Post von “Hameln – spielt” aufmerksam geworden. Am 17.09.2016 sollte im Lasertag Hameln ein Spielemarathon von 13:00 – 24:00 stattfinden. Das hörte sich sehr interessant an und so beschlossen wir mit unserer Gruppe mal nach Hameln aufzubrechen und uns dort mal umzuschauen, schließlich ist man ja in ca. 1 Stunde vor Ort.
“Hameln spielt” ist eine Spielegruppe, die sich regelmäßig Dienstags in bestimmten Abständen im Lasertag Hameln zum Spielen trifft und diese Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, ganz selbstlos, einfach nur für den Spaß am Spielen.
Der Samstag zeigte sich dann wettertechnisch auch von seiner schlechtesten Seite, es regnete wie aus Kübeln in Hannover, so daß es richtiges Spielewetter war, draußen konnte man eh nichts machen. Gegen 11:30 wurden wir wie angekündigt von Peter und Constance abgeholt, Lars war auch schon mit von der Partie, den hatten sie unterwegs schon eingesammelt. Nach einer knappen Stunde kamen wir in der Rattenfängerstadt Hameln an und fuhren direkt zum Lasertag Hameln.
Lasertag ist so eine Art von Paintball nur ohne Farbe und Schmerzen, halt mit Lasern. Eine riesige Halle, in der man auch noch Billiard, Dart, Air Hockey und vieles andere spielen konnte erwartete uns. Hier liefen schon einige Menschen mit grünen “Hameln spielt” T – Shirts rum, also waren wir hier richtig. Da wir noch etwas früh waren, wurde gerade noch aufgebaut, die Spiele verstaut. Wir schauten uns schon einmal um, trafen gleich den Besitzer des Lasertag und Doreen mit der ich über Facebook Kontakt hatte und auf diese Veranstaltung aufmerksam geworden bin. Wir unterhielten uns ein wenig und konnten dann auch schon in den Raum, der für die Spieler vorgesehen war. Riesige, stabile Tische und Stühle erwarteten uns dort, das Richtige zum Spielen. Nach und nach kamen immer mehr Spieler und Mitglieder von “Hameln spielt” und wir konnten uns schon bald das erste Spiel aus dem Schrank aussuchen, nachdem wir noch ein paar Getränke bestellt hatten.
Als erstes wagten wir uns an Skull King – Das Würfelspiel, da dies auch problemlos mit bis zu 6 Spielern spielbar ist. Zu uns gesellte sich noch Anja von “Hameln spielt”, die das Spiel schon kannte und uns noch ein wenig bei der Regelkunde behilflich war. So konnten wir nach 2 Probedurchgängen schon unsere erste Partei starten.
Skull King – Das Würfelspiel ist eine Adaption von Skull King dem Kartenspiel. Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm, auf dem die Anzahl der verschieden farbigen Würfel und der Sonderwürfel angegeben sind und hinter der man seine gezogenen Würfel verstecken kann. Nun muss jeder Spieler schätzen, wieviele Stiche er mit seinen Würfeln bekommen kann und diese Zahl möglichst auch erreichen, denn dafür gibt es Siegpunkte. Die Anzahl der Würfel steigt jede Runde, bis das Spiel nach einer bestimmten Rundenanzahl endet und der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewonnen hat.
Ich muss sagen, Skull King – Das Würfelspiel hat mir auf jeden Fall mehr Spaß gemacht, als das Kartenspiel. Zwar ist es durch die Würfel extrem glückslastig, aber es ist extrem spaßig und vor allem lustig, denn wenn man seine eigene Anzahl Stiche schon nicht erreichen kann, dann kann man auch einfach ziemlich destruktiv spielen und den anderen Mitspielern das Leben schwer machen. Dazu ist es noch noch ein sehr kurzweiliges Spiel mit einfachen Regeln, das keinen überfordert und als Absacker oder schnelles Spiel zwischendurch seine Daseinsberechtigung hat. Zwar habe ich beide Runden verloren, fand es aber auf keinen Fall schlecht.
Als nächstes wagten wir uns ein etwas komplexeres und vor allem größeres Spiel. Peter und Martin kamen mit dem Spiel City Tycoon an. Von dem hatte ich immer schon mal gehört, aber irgendwie mich nie richtig damit beschäftigt, sieht es doch vom Cover eher wie ein leichteres Spiel aus. Pustekuchen!
In City Tycoon bauen alle Spieler gleichzeitig an einer Stadt und bauen jede Runde neue Gebäude an. Um die Funktion der verschiedenen Gebäude am Ende der Runde auch nutzen zu können, müssen sie mit Energie versorgt werden, die aber von den Kraftwerken erst einmal zu den Gebäuden transportiert werden will. Und wenn der Weg vom Kraftwerk zum eigenen Gebäude weit ist, kostet dieses immens viel und Geld ist wie in vielen Spielen auch hier Mangelware. So kann es nicht schaden auch eigene Kraftwerke zu bauen, denn wenn diese mit den eigenen Gebäuden verbunden sind, kostet es keine Transportkosten. Ganz im Gegenteil, sollte ein anderer Spieler ein eigenes Kraftwerk nutzen, muss er dem Besitzer auch Geld zahlen um die Energie nutzen zu können.
Die Gebäude werden in den 4 Runden immer wertvoller und natürlich auch teurer und bringen immer mehr Geld, Waren und Siegpunkte.
Das Spiel hat uns auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und wenn man es einmal verstanden hat, geht es auch relativ leicht von der Hand und man muss seine Gebäude und deren Versorgung immer im Auge behalten, damit man auch nutzen daraus ziehen kann. Das Spiel ist nicht ganz der Expertenkracher, gehört aber auf jeden Fall eher in die Kennerspielkategorie, da es doch auch relativ strategisch ist. Uns hat es auf jeden Fall so gut gefallen, das wir überlegen, es uns zuzulegen. Mal sehen ob es vielleicht auf der Spiel zu einem günstigen Preis zu erwerben ist.
Während wir City Tycoon spielten wurden noch ein paar Teller mit leckeren belegten Brötchen auf einen leeren Tisch gestellt. Diese wurden von den Betreibern zur Verfügung gestellt, damit wir beim Spielen nicht verhungern. Vielen Dank dafür, die waren sehr lecker.
City Tycoon hatte dann doch etwas länger gedauert und so war der Tag schon relativ weit fortgeschritten. Als nächstes entschieden wir uns für eine Partei Pandemie – Die Heilung. Auch dies ist eine Würfelspieladaption von dem sehr erfolgreichen Spiel Pandemie. Auch hier müssen wir kooperativ versuchen die Welt vor den verschiedenen Seuchen zu schützen und für jede Krankheit ein Gegenmittel zu finden. Doch zwischendurch kommt es immer wieder zu unkontrollierten Ausbrüchen und Epidemien, die Kettenreaktionen auslösen können und schneller als man sich versieht hat man das Spiel verloren. Jeder Spieler übernimmt auch hier eine Rolle, die bestimmte Sonderfähigkeiten besitzen und die sehr nützlich sein können. Aber auch diese Fähigkeiten haben uns nicht davor bewahrt das Spiel zweimal völlig zu verkacken und die Welt dem Schicksal zu überlassen. Nein, auch wir schaffen es nicht jedes Mal die Welt zu retten, wir sind auch nur Menschen.
Das Spiel ist auf jeden Fall schnell gespielt, aber dadurch fühlt es sich auch nicht besser an, als das mit dem großen Spielplan. Schade, aber der Funke springt zwischen uns und Pandemie irgendwie nicht über. Mal sehen, das Pandemic Legacy wartet ja auch noch im Schrank. Natürlich hängt auch dieses Spiel sehr vom Würfelglück ab, aber das macht es nicht besser.
Bevor wir mit Pandemie – Die Heilung angefangen hatten, hatten wir uns noch Pizzen bestellt, die während des Spiels fertig waren. So ergab sich eine kleine Pause, in der wir die wirklich sehr leckeren Pizzen verspeisten und uns noch mit Norbert unterhielten, der auch aus Hannover kommt und auch gern mal für den Pegasus Verlag tätig ist. Auch Norberts Gesicht kam uns die ganze Zeit schon irgendwie bekannt vor und jetzt wussten wir auch woher. Er hatte uns schon im Spielernetzwerk der Spiele – Offensive eine Freundschaftsanfrage geschickt, die wir natürlich angenommen hatten. Nun wissen wir da auch besser Bescheid und wir werden auf jeden Fall mal versuchen uns mit ihm zum Spielen zu treffen. Wir sehen uns aber erstmal spätestens auf der Spiel.
Peter hatte im Spieleschrank noch ein interessantes Spiel gefunden das “Kanban” hieß. Dabei handelte es sich um ein Spiel um Autos, welches sehr strategisch und anspruchsvoll aussah. Als Martin die dicke Anleitung sah, die sehr kleingeschrieben daherkam, entschieden wir uns dann doch leider das Spiel wieder in den Schrank zurückzulegen und uns noch etwas anderes leichteres auszusuchen, da die Luft bei uns auch schon etwas raus war jetzt. Das Spiel werden wir uns auf jeden Fall merken und Probe spielen und für Euch natürlich rezensieren.
Zu guter Letzt wollten wir aber noch einmal eine Runde Lasertag spielen. Schließlich hatten wir alle eine Freikarte für ein Spiel geschenkt bekommen. Und so tat sich die “Hameln spielt” Gemeinde auf und wurde in 4 Gruppen aufgeteilt. Jeder bekam eine Art Weste umgehängt, die bunt blinkte und einen Namen hatte. So sollte das “Mehr als Spielen Team” eigentlich in Grün spielen, aber Lars und Peter hatten sich gelbe Westen ausgesucht und waren nun nicht mit in unserer Mannschaft, das gelbe Team nun mit 7 anstatt mit 5 Mann/Frau vertreten. Martin, Constance und ich liefen durch die dunkle Anlage, die mit vielen bunten Lichtern versehen waren und schossen wild um uns, wurden aber auch viel öfter selbst getroffen. Irgendjemand stand immer irgendwo herum und gerade als man meinte man könne mal ein Ziel abschießen wurde man hinterrücks angegriffen und deaktiviert. Nach 15 Minuten war der Spaß vorbei und alle schweißgebadet vom vielen Hin und Herlaufen. Peter saß schon draußen und wartete auf uns, er hatte nach 5 Minuten keine Lust mehr und die Arena verlassen. Gefällt halt nicht jedem.
Da die Zeit schon relativ weit fortgeschritten war, es war schon nach 22 Uhr, packten wir das Spiel was wir vor der Lasertag Partie ausgesucht hatten “Shakespeare” wieder ein und verabschiedeten uns von allen noch Anwesenden Leuten.
Ein herzliches Dankeschön von uns allen nochmal an alle Organisatoren und fleißigen Helfer, die diesen wundervollen Tag ermöglicht haben. Auch an das ganze, nette Team vom Lasertag Hameln, das uns immer fürsorglich betreut und versorgt hat. Ich finde es schön, das es so viele Gleichgesinnte gibt und dann noch in der Nähe, und vor Allem so viele nette. Wir haben uns sehr wohlgefühlt und gut aufgehoben, obwohl wir uns ja teilweise noch gar nicht kannten. Das war echt Spitze. Vielen lieben Dank !!!!!
(Steffi, 21.09.2016)