Wie auch im letzten Jahr begaben wir uns am Samstag auf die NordCon 2016 in Hamburg. Diese Stadt wird bald zu unseren 2ten zu Hause, so oft, wir wir Aufgrund verschiedener Spieleveranstaltungen in letzter Zeit dort waren. Um 07:30 klingelte der Wecker, ein schnelles Frühstück und einen Tankstop später, sammelten wir erst Peter und dann Lars ein – mit perfektem Timing und Null Wartezeit. Das konnte ja nur ein fantastischer Tag werden.
Die ca. 1,5 h Fahrtzeit vergingen mit netter Unterhaltung und guter Musik wie im Fluge. Gegen 10:30 hatten wir das Ziel erreicht, doch wie schon aus dem letzten Jahr bekannt, gab es hier nur sehr wenig Parkplätze, die Veranstaltung zieht doch viele Besucher auch gerade aus anderen Städten zahlreich an. Nach ein bißchen Sucherei, fanden wir dann doch endlich noch eine Lücke in der wir unser Fahrzeug abstellen können. So wurden die Rucksäcke und Taschen geschultert und der Fotoapparat schussbereit gemacht, weiter ging es nun zum Eingang der NordCon.
Dort wurden wir schon von einigen bekannten Gesichtern begrüßt, die wir auf den vielen Veranstaltungen inzwischen schon kennen gelernt hatten. So wurden wir, als wir uns über den doch etwas hohen Eintritt von 10€ gewundert hatten, hatten wir doch irgendwas mit 6€ im Kopf mit einem frohen: “Na für Euch kostet es immer das Doppelte” 😉 begrüßt. Nach diesem ersten “Schock” begaben wir uns mit Programmheft bewaffnet auf das Schulgelände.
Kaum das man ihn kurz aus den Augen liess, war Peter schon an einem Stand mit allerlei Kleinteilen wie Fässern, Schränken und vielem mehr für den Ausbau eines Dungeons oder einer Tabletopplatte verschwunden. Später kam er grinsend mit einer kleinen Kiste bewaffnet vom Stand und wir erkundeten gemeinsam das mittelalterliche Außengelände. Dort war auch wie im letzten Jahr ein kleines Zelt- und Standdorf aufgebaut. Allerlei Leute mit schönen und aufwändigen Gewandungen liefen uns hier über den Weg. Auch eine Art Kampfarena war dort aufgebaut, in dem zwei Teams mit allerlei schönen Kostümen und bewaffnet mit Schwertern, Äxten und Keulen eine Art “Capture The Flag” spielten. Hier gab es auch ein Zelt in dem man sich über das LARP-Spiel Firefly informieren konnte, was Martin und Lars auch taten. Anschließend stöberten wir noch in einem Zelt in dem man viele schön gearbeitete Waffen, wie Schwerter, Hellebarden oder auch Magierstäbe erwerben konnte. Diese lagen sehr gut in der Hand, doch günstig schienen sie uns nicht (ohne uns näher damit auszukennen).
Zurück auf dem Hauptgelände schaute ich im Zelt von Pegasus – Spiele vorbei, während die Jungs noch draussen bei den anderen Händlern stöberten. Mein Auge fiel sogleich auf einen freien Tisch, an dem man “Roll for the Galaxy” spielen konnte. Sogleich erblickte ich auch Jan, der sich bereit erklärte mit uns das Spiel einmal zu spielen. So holte ich die 3 Jungs heran nachdem Martin Jan noch begrüßt hatte, wurde uns das Spiel im Schnelldurchlauf erklärt.
Hierbei handelt es sich um die Würfelvariante von “Race for the Galaxy” und ist erst vor einigen Wochen auf Deutsch im Pegasus Verlag erschienen. Die englische Variante gibt es schon seit 2014 und belegt einen der vorderen Plätze auf der ewigen Spielebestenliste auf Boardgamegeek.com. Jeder Spieler hat einen Würfelbecher mit weißen, neutralen Arbeitern. Diese Würfel repräsentieren die Bevölkerung, die geschickt eingesetzt werden will, um neue Technologie zu entwickeln, Welten zu besiedeln und verschiedene Waren zu produzieren und sie anschließend auszuliefern. Dafür gibt es 7 verschieden farbige, spezielle Würfel, die Arbeiter (oder Waren) darstellen und in jeder Runde für die verschiedenen Tätigkeiten eingesetzt werden können.
So ungefähr funktioniert das, so ganz verstanden hatte ich das aber während des Spiels nicht so ganz. Während Lars schon nach einigen Runden zig neue Würfel zur Verfügung hatte, krepelten wir anderen mit höchstens 1 ‑2 neuen Würfeln herum und kamen so nicht richtig weiter. Ständig fehlten einem Würfel um den Planeten vollständig zu besiedeln oder das Geld um die Würfel zurückzukaufen. So kam es wie es kommen musste, Lars “Vollchecker” gewann das Spiel haushoch – er hatte allerdings auch sehr großes Glück beim Ziehen der Planeten. Wir anderen hätten glaube ich noch etwas gebraucht um das alles vollkommen zu verstehen. Aber irgendwie lustig war es schon. Sicherlich wird es demnächst eine ausführliche Beschreibung und Rezension hier auf der Seite geben.
Da die Zeit schon relativ weit fortgeschritten war, begaben wir uns zur Essensausgabe der NordCon, um einen kleinen Mittagssnack zu uns zu nehmen. Das Essenszelt war gut besucht und es gab auch einiges zur Auswahl. Martin und ich entschieden uns für eine Frikadellenbrötchen, das sehr lecker und ordentlich belegt war. Peter und Lars entschieden sich für eine Wurst im Brötchen und Lars zusätzlich noch zu einem Teller Chili con Carne. Wir empfanden die Preise ein wenig hoch für so eine Veranstaltung. Unangenehmer wirkte jedoch, das es anscheinend ausser Cola, Fanta, Sprite und Mezzo Mix nichts weiter zu trinken gab. Alternativen wie Bier oder auch nur ein Wasser waren leider nicht vorhanden – nichtmal eine Cola Light. Warum? Tja, das hat sich uns leider nicht erschlossen. Zum Glück hatten wir selbst etwas ungesüsstes dabei und teilten es unter uns vieren auf.
Im Anschluß ging es noch einmal ins mittelalterliche Dorf, wo Lars sich gerne noch ein Blood Bowl Turnier anschauen wollte, welches um 14 Uhr starten sollte. Doch auch um 14.10 war hier noch nichts zu sehen. Ein paar Leute standen vor dem Eingang herum und es wurde laut diskutiert. Irgendwann ging es dann doch los. Der weibliche Coach des einen Teams kam sich besonders toll vor und schrie die ganze Zeit herum. Klar, das Team sollte angefeuert werden, aber nun, na ja. Weil das Turnier aber irgendwie nicht in die Gänge kam und es letztendlich doch auch relativ warm geworden war, ging es wieder zurück.
Diesmal wollten wir uns eigentlich gerne eines der vielen Spiele ausleihen, doch war leider kein freier Tisch mehr zu finden. So kam es, das wir letztendlich vom Spieleautor von “Totenstadt” das Spiel erklärt bekamen, da dort gerade eine Partie zu Ende gegangen war. Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Kartenspiel. Diese haben ein besonders schönes und großes Format, auf dem die besonders gelungenen Zeichnungen sehr gut zur Geltung kommen. Auch super ist, das alle Karten laminiert sind. Wir starteten eine Partei zu viert und fanden es sehr spaßig. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Söldners, und wir arbeiten zusammen um ein vorher festgelegtes Ziel zu erreichen. Dabei kreuzen immer wieder Zombies, Verrückte und allerlei andere Gruselmonster unseren Weg und wir müssen uns ihnen stellen. Das Spiel verlief sehr spaßig und wir hatten es am Ende natürlich geschafft unser Ziel zu erreichen. So beschwingt, verabschiedeten wir uns erst einmal und liefen noch etwas auf dem Gelände herum.
Ein letztes Mal ging es noch auf das Außengelände, wo uns wieder allerlei tolle Gestalten in tollen Kostümen über den Weg liefen. Auch schauten wir uns eine weitere Partie “Capture The Flag” an, ehe wir uns entschieden jetzt allmählich die Veranstaltung zu verlassen und zum Essen aufzubrechen. Allerdings ließ uns das Spiel “Die Totenstadt” irgendwie nicht los und so erklärte sich unser Peter bereit, mal mit dem Autor Florian Möller zu verhandeln und so bekamen wir “Totenstadt” samt Autogramm gar etwas günstiger – trotz der kleineren Auflage. Danke an dieser Stelle nochmal an Florian und weiter so!
Im Anschluß ging es direkt zum Auto und von dort weiter zu unserem Italiener, bei dem wir schon beim letzten Mal so lecker gespeist hatten. Wir parkten das Auto in der Parkgarage vor dem Ibis Budget Hotel und gingen das kurze Stück zu “Angelo” zu Fuß. Da es noch recht früh am Abend war, bekamen wir auch ohne Probleme einen Platz. Schnell wurde etwas kaltes zu Trinken bestellt um die trockenen Kehlen zu ölen. Das Essen ließ dann allerdings ein wenig auf sich warten, war aber wie gewohnt von guter Qualität. Am Ende gab es noch einen “guten” Grappa “von unten”.
So ging es dann zurück nach Hannover, die Fahrt verlief ereignislos und ohne größere Verzögerungen, so daß wir gegen 21 Uhr wieder in Hannover waren und den Lars als erstes ablieferten.
Wieder einmal ein schöner Ausflug nach Hamburg zu einer gelungenen Veranstaltung mit einigen kleinen Mängeln. Wir kommen aber gerne wieder im nächsten Jahr auf die NordCon.