Wie von einem “Spiel des Jahres” und “Kennerspiel des Jahres” nicht anders zu erwarten, kam schon nach kurzer Zeit die 1ste Erweiterung zu Istanbul heraus: Istanbul – Mokka und Bakschisch. Schauen wir, wie es unseren Markt in Istanbul verändert und beeinflusst.
Spielprinzip:
Nachdem edle Stoffe, feinste Gewürze und frisches Obst auf dem Basar von Istanbul schon für gute Geschäfte gesorgt hat, kommt nun noch eine neue Köstlichkeit hinzu: Kaffee. Auch wir wollen versuchen in das lukrative Geschäft mit der Bohne einzusteigen. Dazu bekommen wir zusätzliche Unterstützung, die Gäste der Taverne, helfen uns gegen ein Bakschisch gerne. Auch in der Gildenhalle bekommen wir Hilfe angeboten.
Infobox – Istanbul: Mokka und Bakschisch
Autoren | Rüdiger Dorn |
Grafiker | Andreas Resch, Hans-Georg Schneider |
Verlag | Pegasus Spiele, Portal Games, Matagot |
Jahr | 2015 |
Thema | Arabisch, Wirtschaft, Erweiterung |
Mechaniken | Würfel, Rasterbewegung, Modulares Spielbrett, Pick-up and Deliver |
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Spielanleitung:
Die Anleitung der Erweiterung ist ebenso klar und verständlich geschrieben, wie die aus dem Grundspiel. Die Gildenkarten sind nochmal einzeln abgedruckt und zusätzlich noch mit ein paar Anmerkungen versehen.
Spielmaterial:
Das Spielmaterial passt sich dem aus dem Grundspiel wunderschön an. Die kleinen braunen Kaffeesäckchen sind liebevoll gestaltet und fügen sich gut ein. Auch die Bonuskarten fallen zu denen im Grundspiel nicht ab, sind wieder eindeutig in der Symbolik und gut zu erkennen.
Einzig und allein mit den Gildenkarten muss man sich etwas auseinandersetzen, da sie sehr viel Text enthalten, es gibt aber noch extra Anmerkungen.
Spielablauf:
Im Gegensatz zum Grundspiel werden mit Mokka und Bakschisch 20 Orte ausgelegt. Die Karawanserei und die Wagnerei werden durch neue Versionen ersetzt,
Die 20 Orte werden entweder in einem zufälligen 5 x 4 Raster ausgelegt, oder bei der ersten Partie mit der Erweiterung wie in der Abbildung in der Anleitung beschrieben ausgelegt. Der Brunnen muss dabei auf einem der inneren 6 Felder liegen. Der Schwarzmarkt und die Teestube müssen mindestens 3 Felder voneinander entfernt liegen und dürfen nicht in der gleichen Reihe bzw. Spalte liegen.
Das Spiel wird wie im Grundspiel vorbereitet. Die neuen Bonuskarten werden mit den alten gemischt.
Der Standort des Kaffeehändlers wird wie der des Schmugglers und des Gouverneurs per Würfelwurf bestimmt.
Die neuen Gildenkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel auf die Gildenhalle gelegt. Für abgeworfene und ausgespielte Gildenkarten wird wie für die Bonuskarten ein offener Ablagestapel gebildet.
Die Sperre und die Sperre – Plättchen kommen ebenfalls neben den Spielplan.
Die Tavernenplättchen werden nach Art und dann nach Anzahl der Kaffeesymbole in 2 Stapel sortiert, das oberste Plättchen zeigt je ein Kaffeesymbol. Die Stapel kommen ebenfalls neben den Spielplan.
Das Bakschisch – Plättchen kommt auf das dafür vorgesehene Feld.
Beginnend beim Rubinsymbol werden alle Felder im Kaffeehaus mit 1 Rubin gefüllt, außer das mit der 6.
Neues Spielmaterial:
- Kaffee kann in beliebiger Anzahl gesammelt werden. Er zählt nicht als Ware, wenn von einer “beliebigen Ware” die Rede ist.
- Gildenkarten erlauben eigenständige Spielzüge ohne dafür den Kaufmann oder Gehilfen zu benötigen.
- Tavernen – Plättchen bringen ähnlich wie die Moschee – Plättchen dauerhafte Vorteile.
- Dem Kaffeehändler kann man ähnlich wie dem Schmuggler und Gouverneur nach der Aktion begegnen. Man kann bei ihm 1 Kaffee gegen Abgabe von 2 Lira oder 1 ner beliebigen Ware bekommen.
Für die Spielzüge gelten dieselben Regeln wie im Grundspiel, mit 2 Ergänzungen:
- Der Spieler verzichtet auf die 4 Abschnitte seines Kaufmannzuges und spielt stattdessen eine Gildenkarte aus. Nach Benutzung wird die Karte offen auf den Ablagestapel gelegt. Das Ausführen der Karte ersetzt also den gesamten Zug. Es dürfen keine Bonuskarten oder Moschee – Plättchen genutzt werden, für deren Ausführung man sich an einem bestimmten Ort befinden muss.Die Gildenkarte muss komplett gespielt werden.
- Die Spieler können nun zusätzlich dem Kaffeehändler begegnen. Gegen Abgabe von 2 Lira oder 1 Ware bekommt man 1 Kaffee.
Die neuen Orte und deren Funktionen:
- In der Kaffeerösterei kann man bis zu 6 Kaffee erhalten. Dafür hat man folgende 3 Optionen:
- Gegen Abgabe von 2 Lira erhält man 2 Kaffee
- Gegen Abgabe einer beliebigen Ware erhält man 2 Kaffee.
- Gegen Abgabe von 1 Bonus- oder Gildenkarte erhält man 2 Kaffee.
- In der Gildenhalle bekommt man 1 Kaffee aus dem Vorrat. Zusätzlich nimmt man sich die obersten beiden Karten vom verdeckten Stapel der Gildenkarten. Eine der Gildenkarten kommt ungenutzt wieder auf den offenen Ablagestapel, dies muss nicht eine der neu gezogenen Karten sein.
- In der Taverne hat man folgende 3 verschiedenen Optionen, für die man ein Bakschisch in Form von 1 – 4 Kaffee abgeben muss.
- Für die Abgabe von 2 Kaffee kann man die Sperre zwischen 2 Orte legen. Die Aktion muss von einem der beiden an die Sperre angrenzenden Orte ausgeführt werden. Dabei hat man keine Begegnungen. Der Spieler nimmt sich das Sperre – Plättchen, dieses zeigt an,das er als einziger die Sperre überqueren darf. Alle anderen Spieler dürfen dies nicht, auch nicht mit dem Tavernen – Plättchen Bewegung.
- Für die Abgabe einer bestimmten Anzahl an Kaffee kann man sich eines der oben liegenden Tavernen – Plättchen nehmen. Jede Sorte darf man nur einmal besitzen.
- Das Plättchen Bewegung erlaubt dem Spieler anstatt 1 – 2 Schritte weit zu ziehen, gradlinig beliebig weit zu ziehen.
- Das Plättchen Begegnung erlaubt einem bei einer Begegnung mit dem Schmuggler, Gouverneur oder Kaffeehändler, seine Dienste ohne Abgaben zu erhalten.
3. Gegen Abgabe von 4 Kaffee und die auf dem Bakschisch – Plättchen angezeigten Waren, nimmt man sich den nächsten Rubin vom Sultanspalast, Edelsteinhändler oder Kaffeehaus. Das Plättchen wird anschließend umgedreht.
- Im Kaffeehaus bekommt man gegen Abgabe der höchsten nicht durch einen Rubin verdeckten Zahl an Kaffee einen Rubin und legt ihn auf seinen Handkarren.
- In der Karawanserei bekommt man nun zur bekannten Funktion aus dem Grundspiel noch ein Kaffee.
Zusätzlich gibt es noch neue Bonuskarten:
- Nimm dir 2 Kaffee
- Gegen Abgabe von 2 Kaffee erhält man 1 Gildenkarte.
- Gegen Abgabe von 1 Kaffee erhält man 8 Lira.
- Anhand des Würfelwurfes wird auf der Bonuskarte angezeigt welche Erträge man bekommt.
- Gegen Abgabe von 3 beliebigen Waren, auch Kaffee, nimm 3 andere beliebige Waren (auch Kaffee).
- Nach dem Würfeln drehe einen Würfel auf die 6, nicht beim Versetzten der neutralen Figuren.
- Bewege deinen Kaufmann in einen Eck – Ort, anstatt 1 – 2 Schritte zu gehen.
- Die Aktion in der Wagnerei darf 2x ausgeführt werden.
- Die Aktion im Kaffeehaus darf 2 x ausgeführt werden.
Die Gildenkarten sind auf einer ganzen Seite in der Anleitung extra erklärt, zusätzlich noch mit Anmerkungen versehen.
Spielende:
Anders als im Grundspiel, wird das Spielende eingeleitet, wenn der erste Spieler 6 Rubine gesammelt hat. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie im Grundspiel.
Fazit:
Istanbul – Mokka und Bakschisch macht das Grundspiel noch interessanter und abwechslungsreicher. Der Kaffee ist sehr wichtig und gibt einem mehrere Einsatzmöglichkeiten. Das Eintauschen gegen Rubine im Kaffeehaus ist mit Sicherheit die einfachste, aber auch den Erwerb der Tavernen – Plättchen sollte man nicht links liegen lassen.
Die kostenlose Begegnung mit den neutralen Figuren oder die unlimitierte waagerechte Bewegung, bei dem größer gewordenen Feld sind ein großer Vorteil. Die Gildenkarten sind sehr stark, jedoch muss man sich überlegen, ob man diese Option zieht, da einem dadurch ein kompletter Zug verloren geht. Die Erweiterung erhöht den Spielspaß und vergrößert die Möglichkeiten.
Der Kaffee passt hervorragend in das Spielgeschehen und bringt eine weitere Ebene ins Spiel, die neue Strategien möglich macht. Die neuen Elemente fügen sich nahtlos ein, ohne sich allzu sehr aufzudrängen.
Vom Spielgefühl ändert sich nicht viel, außer das das Spiel jetzt aufgrund der Größe und der 6 Rubine etwas verlängert wird. Das 5 x 4 Raster entzerrt das Spielgeschehen etwas, was zu etwas weniger Interaktion führt. Die Gildenkarten sind extrem stark, machen das Spiel aber auch um einiges unberechenbarer. Der Wiederspielreiz erhöht sich nochmal enorm.