So jetzt sitze ich hier und soll eine Rezension zu einem Spiel schreiben, von dessen Thema ich eigentlich nicht so die Ahnung habe. Denn eigentlich bin ich eher so der Trekkie als Star Wars Fan, nichtsdestotrotz werde ich mal versuchen, zu diesem zugegebenermaßen wirklich tollen Spiel etwas sinnvolles zu schreiben. Natürlich bin ich nicht ganz unwissend, habe natürlich auch die legendären 3 Filme mit Harrison Ford und auch den neuen Teil gesehen.
Spielprinzip/Idee:
Imperial Assault spielt nach der Zerstörung des Todessterns und der empfindlichen Niederlage des Imperiums, das seiner ultimative, todbringenden Waffe beraubt wurde. Doch das Imperium schmiedet natürlich schon Vergeltungspläne gegen die Stützpunkte der Rebellen.
Imperial Assault ist ein epischer Dungeon Crawler für 2 – 5 Spieler, in dem ein Spieler die Streitkräfte des Imperiums kontrolliert, vom Sturmtruppen – Bataillon bis hin zu Darth Vader.
Die anderen Spieler arbeiten zusammen im Team und kontrollieren dabei einen Helden der Rebellen und müssen riskante Missionen erfüllen, bei denen es unausweichlich zu taktischen Bodenkämpfen zwischen Imperium und Rebellen kommt.
Wird Imperial Assault als Kampagne gespielt, gewinnen die Helden an Erfahrung und Stärke hinzu. Der Kampagnenmodus ist natürlich das Herzstück des Spieles. Jede Mission ist ein taktischer Kampf, der auf einem modularen Spielplan ausgetragen wird.
Infobox – Star Wars: Imperial Assault
Autoren | Justin Kemppainen, Corey Konieczka, Jonathan Ying |
Grafiker | Arden Beckwith, Christopher Burdett, Rovina Cai, Joel Hustak, Michal Ivan |
Verlag | Heidelberger Spieleverlag, Fantasy Flight Games |
Jahr | 2014 |
Thema | Abenteuer, Kämpfen, Science Fiction, Film /Fernsehen, Kriegsspiel |
Mechaniken | Würfel, Rasterbewegung, Modulares Spielbrett, Partnerschaften, Rollenspiel |
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Spielanleitung:
Spielanleitung? Imperial Assault hat gar deren 4 Hefte in der großen Schachtel liegen. Die Spielregel an sich, das Kampagnenhandbuch, das Referenzhandbuch und das Gefechtshandbuch.
Die einzelnen Hefte sind aber für sich sehr anschaulich, die Erklärungen einfach und präzise, zusätzlich oft noch mit Bildern verdeutlicht. Gut ist auch die Aufteilung der Regeln in die verschiedenen Hefte, da man mit der Spielregel an sich ziemlich schnell los Spielen können sollte.
Einen größeren Kritikpunkt gibt es allerdings. Denn man sollte auf jeden Fall nicht nur die Regel lesen – sondern unbedingt auch das Referenzhandbuch. Das soll einem eigentlich nur bei Unklarheiten weiterhelfen. Leider tauchen dort aber durchaus neue Regeln auf. Beispielsweise, das der imperiale Spieler seine zwei Aktionen nicht normal nutzen kann, sondern maximal eine davon für den Angriff verwendbar ist. Überraschung?!
Spielmaterial:
Wie von Fantasy – Flight – Games und dem Heidelberger Verlag schon gewohnt, kommt Imperial Assault in einer riesengroßen Schachtel mit Tonnen an Material daher.
Sehr gut erscheint die Qualität der modularen Spielplanteile, da die Pappe sehr dick ist. Die Optik der beidseitig bedruckten Teile ist sehr ansprechend und detailreich, der Druck kräftig und das auf jedem Spielplanteil aufgedruckte Gittermuster gut zu erkennen, aber nicht zu kräftig geraten.
Die sechs verschiedenen Heldenbögen sind doppelseitig bedruckt und ebenfalls von guter, ansprechender Qualität. Man findet sich mit der Symbolik schnell zurecht.
Die Unmengen an Karten wie Einsatzkarten, Belohnungskarten und Ausrüstungskarten haben eine sehr gute Qualität und sind ebenfalls sehr gut verständlich geschrieben, sowohl die Kartentexte als auch die Symbolik.
Hinzu kommen noch einige Marker wie Schadensmarker, Anstrengungsmarker, Einsatzmarker, Zustandsmarker, Aktivierungsmarker, Zugangsmarker und noch einiges mehr. Auch diese gefallen durch ihre stabile dicke Pappe.
Herauszuheben sind natürlich die vielen beigelegten Miniaturen, die eine gute Qualität haben. Natürlich hat sich unser Chefmaler Peter gleich darauf gestützt und nun sehen sie noch um einiges hübscher aus.
Spielablauf:
Als Erstes wird natürlich das gewählte Szenario wie abgebildet aufgebaut. Alle Marker und Karten griffbereit neben den Spielplan gelegt.
Nachdem sich jeder Spieler für einen Helden entschieden hat, beginnt das Missionsbriefing. Hier wird das Missionsziel erläutert und die Sonderregeln für dieses Szenario erklärt.
Der Runden- und Bedrohungsanzeiger wird auf die richtige Zahl eingestellt. Die Rebellen müssen jede Mission innerhalb einer bestimmten Rundenanzahl schaffen, sonst ist der Einsatz fehlgeschlagen. Die Bedrohungsanzeige dient dem Spieler des Imperiums dazu, jede Runde seine zur Verfügung stehenden Punkte zu vermerken, mit denen er neue Truppen ins Spiel bringen oder geschwächte wieder stärken kann.
Die Rebellen und das Imperium sind immer abwechselnd am Zug, man hat also meist noch die Möglichkeit, auf die vorangegangen Züge zu reagieren.
Ist ein Spieler an der Reihe, hat er meistens 2 Aktionen zur Verfügung, die er in beliebiger Kombination. Diese Aktionen können sein:
- Bewegen
- Angreifen
- Interagieren
Türen öffnen, Terminals bedienen,… - Spezialfähigkeit einsetzen.
Das Imperium ist in seinen Aktionen etwas eingeschränkter, da es nicht 2 x hintereinander angreifen darf. Dafür hat der Spieler des Imperiums immer Unmengen an Figuren auf dem Brett stehen und kann sich auch noch Versorgungstruppen durch Ausgabe von Bedrohungspunkten holen.
Die Bewegungsreichweite der Rebellen ist auf ihren jeweiligen Heldenbögen vermerkt. Eine Geschwindigkeit von vier bedeutet, das der Held sich 4 Felder bewegen kann, wenn er nicht durch irgendetwas daran gehindert wird. Ein Feld ist jeweils ein Quadrat auf dem Spielplan.
Jeder Held hat zusätzlich noch eine bestimmte Anzahl an Ausdauer, die er für bestimmte Aktionen oder aber auch für eine einmalige Erhöhung seiner Geschwindigkeit nutzen kann. Die imperialen Einheiten besitzen hingegen keine Ausdauer.
Nachdem alle Helden aktiviert wurden und der Spieler des Imperiums seine Gruppen alle verwendet hat, beginnt eine neue Runde.
So kämpft man sich durch das Szenario und versucht seinem Ziel näherzukommen. Oft kann man in Versorgungskisten Waffen, Granaten, Erste-Hilfe-Kits oder allerhand weiteres nützliches finden. Zusätzlich erhält man für die eingesammelten Kisten am Ende des Szenarios auch noch ein paar Credits.
Zwischen den verschiedenen Missionen kann man seine Credits und den durch das Abschließen gewonnenen Einfluss ausgeben, um seine Charaktere aufzuwerten.
Neben dem Kampagnenmodus gibt es noch einen “Gefechtsmodus”. Hier übernimmt ein Spieler die Rolle des Imperiums, der andere die des Rebellen. Hier kann der Rebellenspieler nicht nur eine einzelne Figur, sondern eine ganze Einheit befehligen. Die beiden Armeen werden dabei aus Aufstellungskarten im Wert von 40 Punkten zusammengestellt. Im Gefechtsspiel werden sogenannte Befehlskarten verwendet, von dem jeder Spieler 15 Stück besitzt. Zu Spielbeginn zieht er 3 Karten auf die Hand und kann jede Runde eine Karte nachziehen. Auch der Gefechtsmodus wird in Runden gespielt. Die Aktionen ähneln denen im Kampagnenmodus, nur das man nicht beide Aktionen zum Kämpfen nutzen darf und sich auch nicht ausruhen kann. Welche Siegbedingungen festgelegt sind und auf welchem Plan man spielt, wird durch die Gefechtseinsatzkarten festgelegt.
Spielende:
Das Spiel endet, wenn das Missionsziel einer der beiden Seiten erreicht wurde oder die Runden ausgeschöpft sind.
Fazit:
Start Wars – Imperial Assault ist ein ausgezeichneter, optisch ansprechender Dungeon Crawler, der fast die gleiche Mechanik wie Descent 2nd. Version verwendet. Wer sich also mit Descent 2nd. Version schon auskennt, wird sich hier ziemlich schnell heimisch fühlen und die kleinen aber feinen Regeländerungen als sehr angenehm empfinden.
Es ist ein sehr stimmungsvolles auch sehr taktisches Miniaturenspiel im Star – Wars Universum. Auch wenn ich mit der Materie nicht so vertraut bin (oder war?), macht es unheimlich Spaß sich in der Kampagne von Mission zu Mission voran zuarbeiten und seine Helden immer besser werden zu lassen.
Natürlich lebt auch dieses Spiel von der Sammelsucht der Spieler, denn ohne die natürlich schon verfügbaren zahlreichen Erweiterungen ist man irgendwann am Ende angekommen und braucht neues Futter in Form von Szenarien. Auch hier will man natürlich am liebsten alles besitzen, vor allem auch der zugegebenermaßen tollen Figuren wegen, die sich angemalt natürlich nochmal besonders schön auf dem Brett machen. Hier kann man einiges an Euros in das Spiel investieren, bei sowas bin ich immer etwas skeptisch, vor allem bei den vielen LCG Spielen, wo man um die Erweiterungen ja teilweise gar nicht herumkommt um das Spiel zu schaffen. Das ist hier ähnlich, fällt aber natürlich aufgrund des schönen Spielmaterials und der Figuren nicht so ins Gewicht wie bei einem reinen Kartenspiel.
Mich hat Star Wars – Imperial Assault auf jeden Fall positiv überrascht und ich freue mich schon auf unsere nächsten Missionen.
Super ist auch, das die Schwächen von Descent der 2. Edition ausgebügelt scheinen. So sind nun die Spieler des Imperiums und der Rebellen abwechselnd an der Reihe und der “Böse” Spieler muss nicht warten, bis alle Spieler mit ihren Aktionen durch sind. Dies macht das Spielgefühl absolut flüssiger und es entsteht keine langatmige Downtime. Außerdem wurde die teilweise doch etwas verwirrende “Sichtlinienregel” nun deutlich verbessert und überdacht.
Wer Dungeon Crawler, das Thema Star Wars an sich und einen tollen Kampagnenmodus zu schätzen weiß und sich von der Sammelwut anstecken lässt, wird mit einem super stimmigen, balancierten Spiel bedient.
Unsere Wertungen
Gesamtwertung: | 9.3 /10.0 |
Steffi | |
Epischer Dungeon-Crawler im Star Wars Universum mit verbesserten Regeln im Vergleich zu Descent 2. Edition. Toller und fesselnder Kampagnenmodus mit tollen Miniaturen und qualitativ super Spielmaterial. Jede Mission ist anders und verlangt taktisches Geschick und überlegtes Vorgehen und Planen um gemeinsam gegen das Imperium zu bestehen. Langzeitmotivation durch die vielen Erweiterungen und das Aufleveln der Helden gegeben. Nicht selten reihen sich an einem Spieletag oder Abend Mission an Mission. | |
Peter | |
Als Fan der ersten Stunde von Star Wars und Miniaturen Verrückter Sammler , gibt es ohne hin schon mal Pluspunkte! Doch auch die Storys der einzelnen Missionen ist sehr gelungen. Die Figuren sind schön modelliert , die Würfel sind eine tolle Idee und das Spielbrett wie man sehen kann, kann gut gepimpt werden. Wer sagt ein minus ist der Preis, der weiß nicht was tabletop Figuren kosten können. Daher von mir die volle Punktzahl für ein rundumgelungenes Spiel mit Ausbau Reserve , durch tolle Erweiterungen. | |
Martin | |
Sehr schöne Kampagnen von taktischen Kämpfen im Star Wars Universum – mit Storyline. Sehr packend und ein echter Favorit. Meist spielen wir gleich zwei Missionen hintereinander, wenn es sich anbietet. |