Die Legenden von Andor – Rezension

Die Legenden von Andor - Box
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(Von: Stef­fi)

Heu­te folgt eine Rezen­si­on zu “Die Legen­den von Andor”, wel­ches “Ken­ner­spiel des Jah­res 2013” gewor­den ist. Da wir uns eigent­lich die letz­ten Jah­re immer die “Spie­le des Jah­res” bzw. auch die “Ken­ner­spie­le des Jah­res” ange­schaut haben, war dies auch bei “Die Legen­den von Andor” der Fall. Hier haben wir ein gutes koope­ra­ti­ves Spiel, wo alle gemein­sam gegen die bösen Krea­tu­ren kämp­fen müs­sen. Aber nun ein­mal von vorne.

Infobox – Die Legenden von Andor

Die Legenden von Andor - Cover
2 – 4 
ab 10
60 – 90 

Autoren Micha­el Menzel 
Gra­fi­ker Micha­el Menzel 
Ver­lag KOSMOS, Fan­ta­sy Flight Games, Piat­nik, Gio­chi Uniti, IELLO 
Jahr 2012
Aus­zeich­nun­gen Ken­ner­spiel des Jah­res 2013
The­ma Aben­teu­er, Fan­ta­sy, Kämp­fen, Puzzle 
Mecha­ni­ken Gebiets­be­we­gung, Koope­ra­ti­ves Spiel, Wür­fel, Varia­ble Play­er Powers 

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Spielmaterial

Die Legenden von Andor - Spielaufbau
Die Legen­den von Andor – Spielaufbau

Der gro­ße, fes­te Spiel­plan ist beid­sei­tig bedruckt und sehr lie­be­voll und detail­reich gestal­tet. Die Hel­den­ta­feln sind eben­falls aus dickem, fes­ten Kar­ton, auf der einen Sei­te mit der weib­li­chen und auf der ande­ren Sei­te mit der männ­li­chen Ver­si­on des Hel­den, sodaß man im Zuge der Gleich­be­rech­ti­gung sich immer für das Geschlecht sei­ner Wahl ent­schei­den kann. Die ande­ren Gegen­stän­de wie Krea­tu­ren, Aus­rüs­tung, Gold, Edel­stei­ne, Bau­ern und noch vie­les mehr sind auch aus sta­bi­ler Pap­pe. Die Krea­tu­ren und Hel­den ste­hen jeweils auf einem Plas­tik­fuß. Die gro­ßen Legen­den­kar­ten sind sta­bil, ver­ständ­lich geschrie­ben und wun­der­schön gestal­tet. Die Wür­fel sind etwas klein, lie­gen aber rela­tiv gut in der Hand.

Spielanleitung

Das Spiel ent­hält eine soge­nann­te “Los­spiel­an­lei­tung”, was sehr geni­al ist, weil man sich gleich mit der gan­zen Spiel­run­de an den Tisch setzt und gemein­sam das Spiel erklärt bekommt. Es muss sich also kei­ner stun­den­lang allei­ne vor­her hin­setz­ten und die Anlei­tung zu stu­die­ren um sie dann stun­den­lang der Grup­pe zu erläu­tern. In der ers­ten Legen­de ler­nen wir, sozu­sa­gen wäh­rend des Spiels, wie es funk­tio­niert, wie man kämpft, läuft und was man noch so alles wis­sen muss, und neben­bei erle­digt man mal eben noch ein klei­nes Ein­füh­rungs­aben­teu­er. In den wei­te­ren Legen­den kom­men neue Regeln hin­zu, die jedoch genau­so wie bei der “Ein­füh­rungs­run­de” auf den Legen­den­kar­ten erklärt wer­den. Es gibt also eigent­lich gar kei­ne Rich­ti­ge Spiel­an­lei­tung, nur noch ein Begleit­heft mit Erklä­run­gen zu den ver­schie­de­nen Krea­tu­ren und ver­schie­den Stich­wor­te zum Nachschlagen.

Spielprinzip/​Idee

Wir schlüp­fen in die Rol­len von Hel­den um Andor vor bösen Krea­tu­ren wie Gors, Skra­len, Trol­len, Hexen, Wöl­fen und ande­ren wider­li­chen Scher­gen zu schüt­zen. Jeder Held hat eine beson­de­re Fähig­keit. Das Spiel besteht anfangs aus 5 Legen­den /​Abenteuern, die durch die Legen­den­kar­ten, wie eine Geschich­te erzählt wer­den und so vor­an getrie­ben werden.

Spielablauf

Die Legenden von Andor - Charakterbogen
Die Legen­den von Andor – Charakterbogen

Es gibt eine all­ge­mei­ne Check­lis­te, nach der das Spiel auf­ge­baut wird. Auf den Legen­den­kar­ten sel­ber ist dann noch ver­merkt wel­ches Spiel­ma­te­ri­al man für das aktu­el­le Aben­teu­er zusätz­lich noch benö­tigt. Jeder Held bekommt sei­ne Hel­den­ta­fel samt Spiel­fi­gur und es wird die Wil­lens- und Kampf­stär­ke gekenn­zeich­net. Jeder bekommt noch einen Mar­kie­rungs­stein in sei­ner Far­be, der auf das Son­nen­auf­gangs­feld kommt. Die Ereig­nis­kar­ten wer­den bereit gelegt, von denen es sil­ber­ne und gol­de­ne gibt. In man­chen Legen­den kom­men noch Schick­sals­kar­ten zum Einsatz.

Die Legenden von Andor - Ausrüstung
Die Legen­den von Andor – Ausrüstung

Das Spiel ver­läuft in Tagen. Jeder Tag hat 7 Stun­den in denen der Held lau­fen oder kämp­fen kann bzw. ver­schie­de­ne Din­ge auf­neh­men kann, die auf den Fel­dern lie­gen, die er betritt. Soll­ten die 7 Stun­den am Tag nicht aus­rei­chen, was öfters vor­kommt als man denkt, kann der Held gegen Abga­be von Wil­lens­stär­ke noch bis zu 3 “Über­stun­den” machen. Der Held kann belie­big vie­le sei­ner zur Ver­fü­gung ste­hen­den Stun­den ein­setz­ten, pro Feld benö­tigt er eine Stun­de. Been­det er sei­nen Lauf auf einem Feld wo etwas liegt, wird die­ses akti­viert, was manch­mal auch eine Krea­tur sein kann, der man dann direkt gleich gegen­über steht. Man soll­te sich also immer gut über­le­gen ob man es ris­kiert auf einem Feld sei­nen Zug zu been­den wo ein Plätt­chen liegt, wo man noch nicht weiß was sich dahin­ter ver­birgt, weil es noch nicht ent­deckt wur­de. Um die­se even­tu­ell böse Über­ra­schung zu umge­hen, kann man sich ein Fern­glas besor­gen und von einem benach­bar­ten Feld mal schau­en ob es sich lohnt sich dort­hin zu bewegen,

Dra­che

Um zu Kämp­fen muss man sich auf dem sel­ben Feld befin­den wir die Krea­tur, es sei denn man besitzt einen Bogen, dann geht es auch von benach­bar­ten Fel­dern. Der Kampf kos­tet jeden Spie­ler pro Kampfrun­de eine Stun­de, wenn man die Krea­tur also nicht gleich besiegt kann es durch­aus sein, das man meh­re­re Stun­den damit ver­bringt sein Gegen­über nie­der­zu­stre­cken. Die Kämp­fe kön­nen von meh­re­ren Spie­lern gleich­zei­tig geführt wer­den, was bei beson­ders star­ken Krea­tu­ren zu emp­feh­len ist. Der Kampf an sich wird mit Wür­feln aus­ge­tra­gen. Den Kampf ver­liert der­je­ni­ge (Krea­tur oder Held) der kei­ne Lebens/​Willenspunkte mehr hat. Wird eine Krea­tur besiegt, rückt der Erzäh­ler­stein ein Feld nach oben, was auch nicht immer unbe­dingt gut ist, da teil­wei­se dadurch neue Krea­tu­ren erschei­nen, weil die Legen­de fort­ge­setzt wird und auch weil man durch das Vor­rü­cken des Stei­nes wert­vol­le Zeit ver­liert, die einem am Ende fehlt. Denn ist der Erzäh­ler am Ende der Leis­te auf dem Feld N gelan­det ist das Spiel zu Ende und wenn man dann sei­ne Auf­ga­ben noch nicht erfüllt hat, hat man das Spiel also ver­lo­ren. Also soll­te man teil­wei­se nur in “Maßen töten”, gene­rell ja eine gute Idee 😉 .

Die Legen­den von Andor

Hat ein Spie­ler sei­nen Zug been­det ist der nächs­te im Uhr­zei­ger­sinn an der Rei­he, bis sich alle Hel­den zur “Nacht­ru­he” bege­ben. Anschlie­ßend wer­den die Sym­bo­le auf der Son­nen­auf­gangs­leis­te nach­ein­an­der abge­ar­bei­tet. (Ereig­nis auf­de­cken, Krea­tu­ren bewe­gen sich, Brun­nen auf­fri­schen, Erzäh­ler wan­dert. Erreicht der Erzäh­ler ein beson­ders mar­kier­tes Feld gibt es neue Anweisungen.

Das Spiel endet wenn, wie schon erwähnt, der Erzäh­ler auf dem Feld N gelan­det ist und das Legen­den­ziel noch nicht erreicht wur­de oder die Krea­tu­ren die Burg betre­ten und es kei­nen frei­en gol­de­nen Schild mehr gibt.

Spieleranzahl und Spieldauer

Das Spiel ist im Grund­spiel für 2 – 4 muti­ge Aben­teu­rer aus­ge­legt mit einer Spiel­dau­er von 60 – 90 Minu­ten. Inzwi­schen gibt es schon 2 klei­ne­re Erwei­te­run­gen. Mit der einen wird die Spie­ler­zahl auf bis zu 6 Spie­ler erweitert.

Fazit

Die Legenden von Andor - Spielaufbau 2
Die Legen­den von Andor – Spiel­auf­bau 2

Ein fan­tas­ti­sches koope­ra­ti­ves Stra­te­gie­spiel. Die Los­spiel­an­lei­tung ist der Ham­mer mit der ist man sofort mit­ten im Spiel und kann wort­wört­lich sofort “los­le­gen”. Kein Wäl­zen einer 40seitigen klein­ge­druck­ten Anlei­tung. Die ers­te Legen­de führt einen super in die Struk­tu­ren des Spiels ein und ver­mit­telt einem klar die ver­schie­de­nen Vor­ge­hens­wei­sen und Mechanismen.

Die Mecha­nis­men sind im Grun­de sehr ein­fach (Kämp­fen und Lau­fen), ver­mit­teln aber durch die ver­schie­de­nen Auf­ga­ben, Bedin­gun­gen und Ver­zwi­ckun­gen eine unglaub­li­che Spiel­tie­fe. Soll­te man eine Legen­de mehr­mals spie­len wird sie nie gleich ver­lau­fen. Man muss viel mit sei­nen Mit­spie­lern reden und über­le­gen, was denn nun am Bes­ten wäre. Die nächs­te Krea­tur erle­di­gen (dafür aber den Erzäh­ler wie­der auf­rü­cken las­sen?) oder doch einen ande­ren Weg neh­men der aber viel­leicht mehr Zeit kos­tet? Viel­leicht war­tet man auch bis die Krea­tur vor­bei­ge­zo­gen ist, aber Vor­sicht: Steht einer Krea­tur eine ander im Weg, wird die­se über­sprun­gen, läuft also einen Schritt wei­ter und ist dann umso schnel­ler gefähr­lich nah an der Burg. Manch­mal ste­hen die Krea­tu­ren so unglück­lich, das sie sich gegen­sei­tig mehr­mals über­sprin­gen und dadurch einen unge­heu­ren Raum gewin­nen und fast nicht mehr abge­wehrt wer­den können.

Man ist fast immer in einer Zwick­müh­le gefan­gen und muss sich mit sei­nen Mit­spie­lern zusam­men gut über­le­gen wie man an die nächs­te Auf­ga­be her­an­ge­hen will, denn der Erzäh­ler nähert sich sehr schnell dem Feld N, man hat aber noch soviel zu erle­di­gen und die Krea­tu­ren wer­den auch immer mehr.

Wir haben das Spiel schon in allen Beset­zun­gen gespielt und wir müs­sen sagen, je mehr des­to bes­ser. Im Spiel zu 2t ist das Spiel eigent­lich fast nicht zu schaf­fen, jeden­falls war es bei uns so. Selbst zu 3t oder zu 4t muss­ten wir bei eini­gen Legen­den mehr­mals star­ten, da wir ent­we­der das Ziel nicht erreicht hat­ten oder der Erzäh­ler schon am Ende der Leis­te ange­kom­men war, also denkt man sich beim nächs­ten Mal dann halt anders, aber ob das dann wie­der klappt?

Gemein­sa­me Pla­nung ist der Schlüs­sel zum Erfolg, mit Allein­gän­gen wird man nicht weit kom­men, das merkt man spä­tes­tens nach der 1sten Nie­der­la­ge und von denen wird es vie­le geben. Eine gro­ße Über­sicht und gutes stra­te­gi­sches Den­ken sind sehr hilfreich.

Die­ses Spiel ist ein­fach fas­zi­nie­rend und es gibt sicher­lich noch vie­le neue Aben­teu­er die erzählt wer­den wol­len, soll hei­ßen an Erwei­te­run­gen wird es uns wohl lan­ge nicht feh­len, zumal schon eini­ge zum Down­loa­den auf der Home­page bereit ste­hen, die wir aber noch nicht pro­biert haben. Zudem gibt es wie gesagt schon 2 klei­ne­re Erwei­te­run­gen “Der Ster­nen­schild” und “Die neu­en Hel­den” zu kau­fen und für Sep­tem­ber 2014 ist eine gro­ße ange­kün­digt, es wird also noch viel Gele­gen­heit geben mal wie­der gemein­sam die Welt zu retten.…..

Unsere Wertungen

Gesamt­wer­tung: 8.0 /​10.0
Peter
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.0
Koope­ra­ti­ve Spie­le fin­de ich beson­ders gut und die­ses gehört defi­ni­tiv dazu. Es ist nicht immer sehr leicht, die Mis­sio­nen zu schaf­fen, doch das ist der Reiz des Spielens .
Stef­fi
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.0
Die Legen­den von Andor ist sprich­wört­lich ein wun­der­schö­nes Spiel. Die Illus­tra­tio­nen von Micha­el Men­zel las­sen einen ‘mit­ten­drin’ statt ’nur dabei’ sein im Spiel. Andor war eine unse­rer ers­ten Erfah­run­gen mit koope­ra­ti­ven Spie­len und die­se ist mehr als gelun­gen. In letz­ter Zeit stört es mich aller­dings etwas, das man ewig über­le­gen und rech­nen muss, wie der Bes­te Weg zum Ziel ist, denn nicht sel­ten schei­tert eine Mis­si­on nur dar­an, das man eine Krea­tur zuviel getö­tet hat und dadurch der Erzäh­ler zuweit fort­ge­schrit­ten ist. Da kann man noch so gut und umsich­tig vor­ge­gan­gen sein, und muss wegen die­ser einen Krea­tur noch­mal ganz von vor­ne anfan­gen. Da nervt nach dem 3. oder 4. Durch­gang dann schon extrem, weil man teil­wei­se auch nicht wirk­lich viel dage­gen tun kann. Der Ham­mer ist dage­gen die "Los­spiel­an­lei­tung". Die­se ver­mit­telt einem spie­le­risch die Regeln und Mög­lich­kei­ten im Spiel ohne das jemand sich allein durch die Anlei­tung quä­len muss. Auch die Idee mit den Legen­den ist super und man fühlt sich jedes­mal als wäre man ein Teil von Andor und deren Geschich­te. Das Mate­ri­al und die Auf­ma­chung sind super und üppig, wenn nicht die­ser hohe Frus­tra­ti­ons­fak­tor wäre. Und Abspra­chen sind hier das A und 0, mit einem Alpha­tier der alles bes­ser weiß kommt man hier nicht weit. Ein wirk­lich wür­di­ges "Ken­ner­spiel des Jah­res" und eine tol­le koope­ra­ti­ve Erfahrung.
Mar­tin
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.0
Ein tol­les koope­ra­ti­ves Aben­teu­er, das sich Stück für Stück ent­fal­tet. Es gibt vie­le Zusatz­mis­sio­nen, so ist immer wie­der etwas los und mach rüs­tet gern immer mal sein Schwert aus und Ret­tet das König­reich. Durch die ein­fa­chen Regeln und das Zusam­men­spie­len ist es auch wun­der­bar als Fami­li­en­spiel geeignet.

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