Einleitung
Heute möchten wir mal den Klassiker unter den Brettspielen unter die Lupe nehmen: Die Siedler von Catan. Es ist fast ein Spiel für jedermann: Ob Spielemuffel, Vielspieler oder Gelegenheitsspieler, die Siedler von Catan fesseln jeden. Und obwohl es in diesem Jahr schon seinen 20. Geburtstag feiert, wird immer noch fleissig weiter “gesiedelt” und kein Ende ist in Sicht. Die Siedler von Catan ist immer noch eines der beliebtesten und meistverkauften Familienspiele. Nicht umsonst wurde es 1995 zum “Spiel des Jahres” gekürt. Unsere Bewertung bezieht sich hier auf die original Ausgabe mit den Holzfiguren, die es so leider nicht mehr zu kaufen gibt.
Spielprinzip/Idee
Eine neue Insel soll besiedelt werden. Durch den Bau von Siedlungen erhalten wir Rohstoffe, mit denen weitere Siedlungen, Wege, Fortschrittskarten und später auch Städte gebaut werden. Doch auch Diebe treiben ihr Unwesen und berauben die Spieler ihrer schwer verdienten Rohstoffe. Wer schafft es allen Widrigkeiten zu trotzen und die Vorherrschaft über Catan zu erlangen?
Infobox – Die Siedler von Catan
Autoren | Klaus Teuber |
Grafiker | Volkan Baga, Tanja Donner, Pete Fenlon, Jason Hawkins, Michaela Kienle |
Verlag | KOSMOS, Lautapelit.fi, Mayfair Games, Piatnik, Giochi Uniti |
Jahr | 1995 |
Auszeichnungen | Spiel des Jahres 1995 |
Thema | Verhandlungen |
Mechaniken | Würfel, Kartenhand verwalten, Modulares Spielbrett, Route/Network Building, Handel |
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Spielanleitung
Die Anleitung ist sehr kurz gehalten. Eigentlich handelt es sich nur um ein quadratisches, beidseitig bedrucktes Stück stärkeres Papier. Auf der einen Seite gibt es die Spielübersicht, auf der in kurzen Schritten das Spielprinzip erklärt wird sowie die Startaufstellung für Einsteiger erklärt wird, auf der anderen Seite befindet sich eine kurze Spielanleitung, die alle wichtigen Informationen enthält, welche man für das Spiel benötigt. Zusätzlich gibt es noch den “Kleinen Siedler Almanach”, der zwar keine Spielanleitung ist, aber eine ausführliche Regelerläuterung und Beispiele zu die Siedler von Catan enthält.
Spielmaterial
Das Material aus unserem Basisspiel umfasst die schöne Holzversion, die es leider inzwischen so nicht mehr zu kaufen gibt. Die sechseckigen Inselteile sind alle aus dicker, stabiler Pappe und sehr schön gestaltet. Ebenso die Übersichtskarten der Baukosten und die Karten für die “Größte Rittermacht” und die “Längste Handelsstraße”. Die Rohstoff- und Entwicklungskarten haben eine schöne Größe und sind ebenfalls schön gestaltet und er Kartentext gut lesbar und verständlich. Die Zahlenchips sind nicht ganz so dick, wie die Inselteile, aber auch stabil und gut leserlich.
Spielablauf
Der Spielplan wird entweder zufällig oder anhand der Startaufstellung für Einsteiger aufgebaut. Anschließend kommen die Zahlenchips wie vorgegeben auf die Landschaftsplättchen. Jeder Spieler erhält die Siedlungen, Städte und Straßen in seiner Farbe sowie eine Baukostenübersicht. Jeder platziert nun wie vorgegeben zwei seiner Siedlungen und Straßen auf dem Spielplan. Nun kann das Spiel schon beginnen. Die Spieler versuchen Siegpunkte zu bekommen, wobei jede Siedlung einen und jede Stadt zwei Siegpunkte wert ist. Jeder beginnt also schon mit 2 Siegpunkten. Desweiteren kann man noch welche durch das Kaufen von Entwicklungskarten sowie den Erwerb der Karte “Größte Rittermacht” und “Längste Handelsstraße” erwerben. Um etwas zu bauen, werden die Rohstoffe benötigt. Diese bekommt man aber nur, wenn man eine Siedlung oder Stadt an dem Landschaftsplättchen errichtet hat und dann auch noch dessen Zahl gewürfelt wird. In seinem Zug hat jeder Spieler folgende Möglichkeiten: Als erstes würfelt er die Rohstofferträge für alle Spieler. Am Anschluß kann er nun mit den Mitspielern handeln, etwas bauen und jederzeit eine Entwicklungskarte spielen.
Der Spieler am Zug würfelt mit beiden Würfeln. Jeder Spieler der eine oder mehrere Siedlungen bzw. Städte in einem der gewürfelten Landschaftsplättchen besitzt nimmt sich die entsprechenden Rohstoffkarten. Für jede Siedlung erhält er eine für jede Stadt 2 Rohstoffkarten. Wird die 7 gewürfelt kommt der Räuber ins Spiel. Der Spieler, der an der Reihe ist, darf den Räuber nun auf ein beliebiges Landschaftsplättchen setzten und von einem Spieler dessen Siedlung oder Stadt an dieses Plättchen grenzt blind eine Karte aus der Hand ziehen. Ebenso müssen alle Spieler, die mehr als 7 Karten auf der Hand haben, die Hälfte davon abgeben. Wird nun im späteren Verlauf die Zahl des Plättchens gewürfelt, auf der der Räuber gerade steht, werden für dieses Inselteil keine Rohstoffe ausgeteilt.
Desweiteren kann der Spieler mit seinen Mitspielern handeln, zu einem selbst gewählten Kurs. Ebenso können 4 gleiche Rohstoffe mit der Bank gegen einen beliebigen anderen Rohstoff getauscht werden. Sollte ein Spieler eine Siedlung an einem der Häfen haben, so kann er an einem 3:1 Hafen 3 gleiche Rohstoffe gegen einen beliebigen tauschen, oder an einem 2:1 Hafen zwei Rohstoffe einer bestimmten Sorte gegen einen beliebigen anderen eintauschen.
Mit den Rohstoffen, die die Spieler, so im Laufe des Spieles sammeln, können sie nun bauen. Sobald sie dies tun möchten legen sie die geforderten Rohstoffkarten in die Bank zurück und nehmen sich das gebaute Teil aus ihrem Vorrat und legen es an. Straßen müssen immer an einen bestehenden Weg oder eine Siedlung angebaut werden. Hat jemand einen Weg, der mindestens fünf Straßenteile ohne Unterbrechung von anderen Spielern lang ist, bekommt er die “Längste Handelsstraße”. Diese Karte ist zwei Siegpunkte wert und darf solange behalten werden bis ein anderer Spieler eine noch längere Straße baut.
Siedlungen dürfen nur an Kreuzungen gebaut werden, zu der auch ein eigener Weg führt und der mindestens 2 Straßenteile Abstand zur nächsten Siedlung hat.
Eine Stadt kann nur aus schon einer gebauten Siedlung entstehen. Die abgeworfene Siedlung kann an einer anderen Stelle wieder neu errichtet werden. Die Stadt zählt 2 Siegpunkte und man erhält beim Rohstoffwurf 2 anstatt 1 nem Rohstoff.
Die Entwicklungskarten enthalten entweder einzelne Siegpunkte oder bestimmte einmalige Sonderaktionen. Eine wichtige Karte ist dabei die Ritterkarte. Mit ihr kann man den Räuber vertreiben und nach den üblichen Regeln auf ein anderes Feld stellen. Die Ritterkarten werden offen vor den Spielern ausgelegt. Sobald ein Spieler 3 diese Karten besitzt bekommt er die “Größte Rittermacht”. Diese Karte ist ebenfalls 2 Siegpunkte wert und wandert auch weiter, falls ein anderer Spieler mehr Ritter ausgespielt hat.
Spielende
Das Spiel endet sobald ein Spieler 10 Siegpunkte erreicht hat. Er muss dann noch eine Runde “überstehen” bevor die Siedler von Catan endgültig beendet ist.
Fazit
Das Spiel hat schon 1995 viel Spaß gemacht und tut es auch heute noch. Gerade erst vor ein paar Tagen haben wir es einmal wieder auf den Tisch gebracht und viel Spaß dabei gehabt. Und das Gute dabei war, man musste nicht noch einmal die Regeln studieren, da man die immer noch intus hat. Die einfachen Regeln erlauben einen schnellen Einstieg und der variable Spielplan immer wieder neuen Spielspaß. Das Spiel ist eine Bereicherung in jedem Spielregal und kann jung und alt gleichermaßen begeistern. Auch Neulinge finden einen schnellen Einstieg. Durch die Würfel ist das Spiel teilweise extrem glückslastig, es hält sich aber gerade noch in Grenzen. Mit den Erweiterungen, zu der wir später auch noch Stellung nehmen, wird aber vieles noch erleichtert und der Glücksmoment kommt nicht mehr ganz so zum Tragen. Es ist kein langatmiges Grübelspiel bei dem man stundenlang auf die Spielzüge der Mitspieler warten muss. Mit diesem Spiel sind wir, wie so viele andere auch in die wunderbare Welt der Brettspiele eingestiegen. Klar ist es etwas in die “Jahre” gekommen, aber mit den Erweiterungen immer noch ein echter Kracher. Durch das Handeln und Tauschen von Rohstoffen ist es extrem interaktiv und hat auch einen hohen Ärgerfaktor.
Achtung: Suchtgefahr und ein absoluter Pflichtkauf. Dieses Spiel hat mit Sicherheit viele wieder zusammen an den Spieletisch gebracht.
Unsere Wertungen
Gesamtwertung: | 10.0 /10.0 |
Peter | |
Was soll ich sagen: Wer dieses Spiel nicht sein Eigen nennt, der hat vermutlich noch nie gespielt. Es ist zwar etwas glückslastig, aber ein echter Klassiker. Der sogenannte Anfang der Spielsucht. 😉 |