Mit dem Spiel Sheep & Thief haben wir auf der letzten Berlin Brettspielcon von Hunter & Cron Bekanntschaft gemacht. Pegasus war auch vor Ort und hatte das Spiel in einer übergroßen Version dabei. Der Spieltisch war andauernd in Beschlag genommen und von Zuschauern immer umlagert. So zog es auch unsere Aufmerksamkeit auf sich und insbesondere die von Peters Tochter. Nach einiger Wartezeit konnten wir dann zu viert eine Probepartie starten und das Spielfeld mit den niedlichen großen Schafen in Beschlag nehmen.
Spielprinzip/Idee
In diesem Spiel bestreiten die Spieler einen Wettstreit, bei dem sie stets ihre Mitstreiter im Auge behalten sollten. Die Landschaftskarten werden nacheinander ausgespielt, um kleine Landschaften mit Straßen, Seen, Bächen und Schafställen zu bauen. Dabei gibt es möglichst viele Schafe zu sammeln um damit ordentlich Punkte einzuheimsen.
Doch Vorsicht vor Fritz dem Fuchs, der von den Mitspielern gesteuert wird und auf seinem Weg nicht geschützte Schafe einsammelt, es sei denn sie sind in einem Stall geschützt. Auch das Verbinden des eigenen Bauernhofs mit den drei verschiedenen Städten und ein langer Flusslauf bringen ordentlich Punkte.
Infobox – Sheep & Thief
Autoren | Yuichi Sakashita |
Grafiker | Wee Yee Chong, Tansan & Co. |
Verlag | Pegasus Spiele |
Jahr | 2014 |
Thema | Tiere |
Mechaniken | Karten draften, Tile Placement |
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Spielanleitung
Selbst die Anleitung lebt von seiner schönen Optik und ist absolut verständnisvoll geschrieben und mit vielen bebilderten Beispielen versehen. Auch die Auftragskarten sind alle einzeln erklärt, sodass keine Fragen offen bleiben und man gleich losspielen kann, so soll das sein.
Spielmaterial
Die Karten haben eine ungewöhnliche Größe, sind etwas dünn aber dafür total liebevoll gestaltet und man kann bei genauerem Betrachten jedes mal neue Details auf den Karten entdecken. Das Spiel lebt absolut von seiner Optik und sieht einfach toll aus. Die Spielpläne sind aus stabiler, dicker Pappe und die Hauptakteure die Schafe und Fritz der Fuchs aus Holz.
Spielablauf
Jeder bekommt ein Spielfeld mit 4 x 4 Feldern und einen Fuchs welcher auf das dafür vorgesehene Feld gestellt wird. Oben links in die Ecke kommt die Startkarte mit dem eigenen Bauernhaus und einem Startschaf, sowie eine Karte mit einer Koppel die neben das Spielfeld kommt. Nun kann es auch schon losgehen.
Jeder Spieler bekommt zu Anfang 5 Karten auf die Hand von denen er sich eine aussucht und dir anderen verdeckt an seinen Mitspieler weitergibt. So werden die Karten gedraftet bis jeder 5 auf der Hand hat. Nun versucht jeder Spieler mit den Karten auf seiner persönlichen Hofauslage, den eigenen Bauernhof mit den drei Städten in den anderen Ecken des Hofplans zu verbinden und dabei auch noch möglichst viele Schafe auf den Plan zu bekommen. Mit dem Hütehund können die Schafe in die rettenden Schutzhütten bewegt werden, mit der Fuchskarte werden Felder blockiert und Schafe gestohlen.
Die Karten müssen immer korrekt ausgerichtet sein und dürfen nicht gedreht werden, neue Karten müssen immer an bereits ausliegende Karten angrenzen, Wege müssen nicht zwingend fortgesetzt werden und dürfen somit auch im Nirvana enden, Flüsse hingegen müssen fortgesetzt werden. Für jedes Schaf auf einer Karte stellt der Spieler Schafe aus dem Vorrat auf die Karte, mit jedem Hund darf der Spieler 1 Schaf auf eine angrenzende Karte versetzen, befindet sich dort eine Hütte sind die Schafe von nun an vor dem Fuchs geschützt. Dieser wird bewegt sobald sich ein Fuchs auf der ausgelegten Karte befindet. Der Spieler zieht die Fuchsfigur nun auf ein angrenzendes Feld, was ihm alle anderen Spieler gleichtun. Gelangt der Fuchs so auf ein Feld auf dem sich Schafe befinden verliert er diese Schafe an den Spieler, der die Fuchskarte ausgespielt hat.
Zusätzlich gibt es noch zwei Varianten. Beim “Schwarzen Schaf” geht es darum das Schaf möglichst weit nach unten zu bekommen.
Bei den “Aufträgen” geht es darum am Ende des Spiels bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen.
Spielende
Es werden insgesamt 3 Runden a 4 Karten gespielt, nach den 3 Runden endet das Spiel. Punkte gibt es nun für jedes eigene Schaf auf dem Hofplan und für jedes gestohlene Schaf. Zusätzlich gibt es noch Punkte für durchgängige Wege zu den drei Städten an den Ecken des Spielfeldes. Auch gibt es noch Punkte für die Länge des eigenen Flusses.
In der Variante “Schwarzes Schaf” bringt das schwarze Schaf Punkte anhand der mitgelieferten Tabelle, je weiter weg vom Startfeld, umso mehr Punkte.
In der Variante mit den Aufträgen bekommen die Spieler Punkte für bestimmte Voraussetzungen z.B. Schafe auf bestimmten Positionen oder die meisten Schafe.
Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt Sheep & Thief.
Fazit
Sheep & Thief lebt von zwei verschiedenen Mechanismen, dem Draften von Karten und einem Legespiel welches aber seine Tücken hat. Durch Fritz den Fuchs kommt Interaktion zwischen den Spielern auf. Das Legen des Flusses erfordert etwas Kartenglück, blockiert aber meist auch die Wege. Es macht Spaß seine Schafe mit Hunden vor dem Fuchs zu schützen und sie zu den sicheren Hütten zu geleiten, aber auch den Fuchs zu bewegen und den anderen Spielern die Schafe zu stehlen.
Das Draften der Karten macht das Spiel mitunter unberechenbar was aber auch wieder den Reiz ausmacht. Es hat eine angenehme Spieldauer und ist als Absacker oder Einstieg gleichermaßen gut geeignet. Es bringt Wenig- und Vielspieler an einen Tisch und lebt absolut von seiner niedlichen Optik und den liebevoll gestalteten Karten. Mich hat es überzeugt, nicht nur grafisch, sondern es ist auch unabhängig von der Spielerzahl sehr schön – und dabei mit hohen Ärgerfaktor versehen.