Einleitung
Das Großmogulreich Indien in der Zeit vor der Unterwerfung durch die britische Ostindien-Kompanie steht in voller Blüte. In der Rolle von Rajas und Ranis versuchen wir, unsere Provinzen zu Wohlstand und Ruhm zu führen, in dem wir Bauwerke errichten und Handel mit benachbarten Provinzen führen. Dabei kann es sehr hilfreich sein, das Karma nicht zu vernachlässigen, doch letztlich liegt es an den Spielern selbst für ihr Glück zu sorgen.
Spielprinzip/Idee
Mit einer feinen Verzahnung von Workerplacement und Würfelmanagement gelingt es den Autoren hier, ein sehr ansprechendes und abwechslungsreiches Spiel zu präsentieren.
Eines der Grundprinzipien ist es, jede Runde mit einem Arbeiter, eine Aktion auszulösen – die dann ggf. auch mit Würfeln entsprechender Farben (und Augenzahlen) bezahlt werden müssen.
Natürlich hören sich würfeln nach viel Glück an – doch lässt sich dies im Zaum halten, da es Möglichkeiten zum Tausch gibt oder sich auch mehrere Würfel einfach kombinieren lassen, um benötigte Werte zu erreichen. Dadurch ergeben sich immer Möglichkeiten, etwas zu tun.
Spielanleitung
Die Anleitung ist eingängig geschrieben und leicht verständlich. Außerdem haben die Autoren auch noch ein schönes Erklärvideo veröffentlicht.
Infobox – Rajas of the Ganges
Autoren | Inka Brand, Markus Brand |
Grafiker | Dennis Lohausen |
Verlag | HUCH!, R&R Games |
Jahr | 2017 |
Auszeichnungen | International Gamers Award (IGA) – Multiplayer 2018, (3. Platz) |
Thema | Würfel, Wirtschaft, Gebietsausbau |
Mechaniken | Würfel, Tile Placement, Worker Placement |
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Spielmaterial
Die gelungene grafische Gestaltung gefällt uns sehr, dazu die bunten Würfel, das lässt den Hauch eines exotischen Markttreibens auf dem Spieltisch kommen.
Der Spielplan und die einzelnen Teile sind von guter Kartonqualität und die beiliegenden bunten Würfel machen einen wertigen Eindruck.
Rajas of the Ganges
Spielablauf
Am Anfang startet jeder Spieler mit seinem Provinztableau, drei Arbeitern, einem Schiff, etwas Geld und ein wenig Karma. Ebenfalls bekommt jeder einen Würfel jeder Farbe als Ausgangsbasis, die er auf seine Kali Statue legt.
Reihum setzt dann jeder einen seiner Arbeiter auf den zur freien Einsatzfeldern ein, bezahlt die etwaig anfallenden Kosten und kann dann die entsprechende Aktion ausführen. Es stehen dabei vier Bereiche mit Aktionen zur Verfügung:
- Steinbruch – hier kann gebaut werden
Mit der Bauaktion kann man neue Plättchen mit Gebäuden oder Märkten erwerben und in seiner Provinz anlegen. Dabei kostet das Einsetzen einen gewissen Geldbetrag – das Plättchen selbst verlangt Würfel einer bestimmten Farbe und mit einer gewissen Augenzahl.
- Marktplatz – hier lassen sich die Märkte der eigenen Provinz werten, um Geld zu erhalten.
Dabei stehen zwei verschiedene Wertungsmöglichkeiten zur Wahl. Entweder kann man einen Markt jeder Sorte werten – oder alle Märkte einer Sorte. - Palast – hier kann man Vergünstigungen erhalten.
Im Außenbereich kann man neue Würfel erhalten oder auch Würfel einer Farbe in zwei einer anderen eintauschen.
In den Gemächern lässt sich der Einfluss von sechs hochgestellten Persönlichkeiten für Vergünstigungen nutzen. Beispielsweise lässt sich durch einen Besuch beim Yogi das eigene Karma verbessern oder beim Architekten die Wertigkeit der noch zu bauenden Gebäude erhöhen. Dies kostet jedoch immer einen Würfel einer bestimmten Augenzahl – die Farbe des Würfels ist dabei nicht von Belang - Hafen – hier kann man den Fluss befahren und Boni einsammeln
Der namensgebende Ganges zieht sich wie ein blaues Band durch den Spielplan. Mit dem Schiff lässt er sich erkunden und auf dem Weg allerhand Boni, wie frische Würfel, Karma oder auch Ruhmespunkte einsammeln.
Wofür ist Karma gut?
Durch Nutzen eines Karmapunktes kann man einen Würfel auf die gegenüberliegende Seite drehen, was sich als sehr praktisch erweisen kann.
Im Laufe des Spiels kann man über das Fortschreiten auf dem Fluss, der Ruhmes- oder Siegpunktleiste bis zu drei weitere Arbeiter freischalten und hat so mehr Aktionen zur Verfügung.
Sind alle Arbeiter eingesetzt worden, wandert der Startspieler im Uhrzeigersinn weiter (oder geht an den Spieler, der den Großmogul besucht hat), alle Spieler nehmen ihre Arbeiter zurück und eine neue Runde beginnt.
Spielende
Das Ende der Partie wird hier durch einen interessanten Mechanismus eingeläutet, denn die im Spiele erhaltenen Ruhmespunkte und die Geldleiste sind gegenläufig um das Spielbrett angeordnet. Sobald sich diese zwei Marker begegnen, endet die Partie. Das sollte man auch immer im Blick behalten, denn sonst kann das Ende durchaus etwas überraschender kommen, als man dachte.
Fazit
Rajas of the Ganges ist ein optisch und spielerisch sehr schönes Workerplacement Spiel, in das sich leicht einsteigen lässt. Auch verzeiht es taktische Fehler, da lässt sich immer einmal die Ausrichtung ändern, indem man beispielsweise einfach noch ein paar Würfel in eine andere Farbe umtauscht.
Uns hat es in jeder Konstellation sehr gut gefallen und es kommt immer wieder gerne auf den Tisch.
Hey! Was ist, wenn ich am Ende vom Fluss bin. Setze ich das Schiff dann wieder an den Anfang oder kann ich es dann einfach nicht mehr nutzen, weil ich zu schnell war?
Im Grunde warst Du dann zu schnell, genau. Denn wenn Du das letzte Feld mit der Flussaktion erreicht hast, kannst Du die Flussaktion nicht länger nutzen. Das findest Du auch in den Regeln auf Seite 9, unter der “Erklärung der Gewinne auf dem Flusslauf”.